Dortmund/Orte ohne Dembélé. Ousmane Dembélé hat das BVB-Training geschwänzt. Im Netz wurde unter dem Hashtag #orteohnedembélé eine launige Suchaktion gestartet.
Es gibt ja die Theorie vom Ausschlussverfahren. Wenn einem die Antwort nicht einfällt, kann man sich ihr nähern, indem man falsche Optionen ausschließt. Ähnliches geschah am Donnerstag rund um Borussia Dortmund.
Nach dem Vormittagstraining war klar: Ousmane Dembélé ist weg. Oder zumindest nicht da. Der vom FC Barcelona umworbene BVB-Offensivkünstler war nicht aufzufinden. Nicht einmal sein Trainer Peter Bosz wusste, wo sich der 20-jährige Franzose befand, ja, er machte sich sogar Sorgen.„Er war nicht da“, sagte Bosz später bei einer Pressekonferenz. „Ich hoffe, dass nichts Schlimmes passiert ist.“
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Sofort gab es erste die Spekulationen: Laut des britischen "Guardian" sei Dembélé in Paris, die französische "L'Equipe" wollte wissen, dass er am Nachmittag in Barcelona den Vertrag unterschreiben sollte. Doch so wirklich wusste keiner, wo genau sich der BVB-Star aufhielt.
Nicht im Zug, in Leverkusen oder der Schalke-Kabine
Also begann das Ausschlussverfahren. Los ging es bei Twitter, das Netz drehte frei. Unter dem Hashtag #OrteohneDembélé wurde allerdings mit Fakten gearbeitet. Es wurde schlicht nachgewiesen, wo Dembélé eben gerade nicht ist.
Beispiele? Gab es reichlich.
Neuss, Unterführung Rhydter Straße? Kein Dembélé, das Beweisfoto wurde gleich mitgeliefert.
Ein Rasen in Leverkusen? Ebenfalls kein Dembélé – auch hier lieferte ein Foto den Beweis.
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Gleiches galt auch für: den IC nach Bielefeld (zumal es Bielefeld ja auch gar nicht gibt), Potsdam, St. Gallen, Karlsruhe, den Dresdener Zoo, den Bodensee, den Görlitzer Park in Kreuzberg, die Gucci- und Prada-Läden auf der Düsseldorfer Kö, den heimischen Wäschekorb, ein Partyschiff, Naxos, die Schalke-Kabine den Bodensatz einer Bierflasche, den Schrank der kleinen Tochter (wo sich ja auch sonst nur Monster verstecken), das BGB-Seminar über Vertragsrecht/Vertragsgestaltung (was überrascht), den Flug von Palma nach Hannover und und und.
Nicht einmal im Duden taucht Dembélé auf – stellte ein besorgter Nutzer fest.
Auch der Fußball-Regionalligist RWO meldete sich zu Wort: „Hier ist er nicht.“ Und das, obwohl Oberhausen doch mindestens genauso pulsierend ist wie Barcelona.
Am Ende steht die Suspendierung durch den BVB-Boss
Kennen Sie eigentlich noch „Wo ist Walter?“? Diese Wimmel-Bilder, auf denen man einen Mann im rot und weiß gestreiften Pullover zwischen vielen, vielen Menschen ausfindig machen sollte? Auch solche Bildchen existierten irgendwann im Netz, nur mit der Frage: Wo ist Dembélé?
Am Ende hat Ousmane Dembélé dann tatsächlich einer gefunden: Hans-Joachim Watzke. Der BVB-Geschäftsführer erklärte: „Ousmane ist in Dortmund und einfach nicht zum Training erschienen.“ Ob die zahlreichen Hinweise aus dem Netz ihm dabei geholfen haben, ist nicht überliefert. Dafür dies: Dembélé, der offenbar einen Wechsel erzwingen will, wurde für einige Tage suspendiert und bekam eine Geldstrafe aufgebrummt.