Dortmund. Beim Supercup zwischen dem BVB und Bayern München gibt es einen technischen Fehler beim Videobeweis. DFB und DFL geben Stellungnahme ab.

  • Obwohl beim 1:1-Ausgleich des FC Bayern gegen Borussia Dortmund im Supercup der Videobeweis eingesetzt wurde, gab es anschließend Diskussionen
  • Es war ein regulärer Treffer, allerdings wurde dies erst nach der Partie anschaulich belegt
  • Das lag an einer technischen Panne

Erstes Pflichtspiel der Saison, erster Ärger um die neue Technik: Der schon beim Confed-Cup in Russland eingesetzte Video-Schiedsrichnter sorgte auch beim Supercup zwischen DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund und dem Meister Bayern München (6:7 n.E.) für Aufsehen. Bei beiden Münchner Treffern in der regulären Spielzeit kam die neue Technologie in der Partie zum Einsatz, beide Male bestätigte der Hilfsschiedsrichter die getroffene Entscheidung.

Problem daran: Das Verfahren war für Stadionbesucher nicht sonderlich transparent und nachvollziehbar. Und Fernsehzuschauer vermissten zur Auflösung einer fragwürdigen Abseitsentscheidung vor dem Treffer zum 1:1 die bekannten grafischen Linien als Orientierungshilfen. Und in der Tat hatte es einen technischen Defekt gegeben, wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) nach Spielschluss in einer Stellungnahme einräumen mussten.

Video-Assistent Stieler sah kein Abseits

"Leider lagen die kallibrierten Linien, die dem Video-Assistenten normalerweise bei Abseitsentscheidungen vorliegen und ihn unterstützen, aufgrund technischer Probleme in der ersten Halbzeit des Supercups (...) noch nicht vor. Deshalb konnten sie auch nicht den TV-Partnern zur Verfügung gestellt werden." Die Richtigkeit der bestätigten Entscheidung bleibt aber unzweifelhaft, heißt es in der Mitteilung. "Nach Studium aller zur Verfügung stehenden Kamerapositionen, inklusive Standbilder, hat Video-Assistent Tobias Stieler entschieden, dass vor dem Münchener 1:1 keine Abseitsstellung vorlag, und es somit richtigerweise keinen Anlass für sein Einschreiten gab." Und weiter heißt es: "Bis zum Start der Bundesliga (...) sollen die aufgetretenen technischen Probleme behoben sein."

Die Trainer beider Mannschaften sehen im Videoschiedsrichter eine gute Sache, trotz der Vorkommnisse am Samstagabend. "Ich denke, dass es gut ist, wenn das Spiel so ehrlich wie möglich verläuft", argumentierte Dortmunds Trainer Peter Bosz für die Neuerung, die schon viele Kontroversen ausgelöst hat, weil sie lange dauern kann und selbst dann nicht immer die richtige Entscheidung gefällt wird. "Neue Regeln brauchen Zeit bei Spielern, Schiedsrichtern, Fans und Trainern, um verstanden und richtig gelebt zu werden", sagte Münchens Trainer Carlo Ancelotti.