Tokio. Nach seiner ersten Woche bei Borussia Dortmund spricht Trainer Peter Bosz über den Start, seine Spielphilosophie und den Druck als BVB-Trainer.
- Borussia Dortmund ist am Donnerstag nach Asien gereist
- Dort erlebt Trainer Bosz, zu welchem Verein er gekommen ist
- Er spricht über den Start, seine Spielphilosophie und den Druck als BVB-Trainer
Die erste Woche im Dienst als Trainer von Borussia Dortmund hat Peter Bosz (53) hinter sich. Mit dem BVB befindet er sich gerade auf Asienreise und erlebt hautnah, zu welchem Verein er dort gekommen ist. Vor dem ersten Training in Japan sprach er über...
... seine ersten Tage in Dortmund:
Ich wohne zwar noch im Hotel, aber ich fühle mich durchaus schon angekommen. Die erste Woche mit der Mannschaft hat mir sehr gut gefallen.
… den Vergleich zwischen seinem alten Verein Ajax Amsterdam und dem BVB:
Es ist schwer, beide Vereine zu vergleichen. Ajax ist ein großer Klub, hat auch viele Fans in der ganzen Welt. Und beim BVB merke ich jeden Tag, dass das ein großer Verein ist. Wenn ich zum Training fahre, das Stadion sehe und die Fans, selbst hier in Japan. Da spürt man das.
… die Herausforderung, der Mannschaft seine Spielphilosophie zu vermitteln:
Meistens fragen mich Journalisten, wie lange es dauern wird, bis die Mannschaft meine Philosophie umsetzt. Das ist unterschiedlich. In Israel bei Maccabi Tel Aviv ging das viel schneller als zuletzt bei Ajax. Es wird wichtig sein, dass die ganze Mannschaft das gemeinsam umsetzt. Wenn man diese aggressive Spielweise mit viel Druck nicht gemeinsam umsetzt, dann gibt es Probleme.
... den Anspruch, attraktiven Fußball spielen zu lassen:
Für mich ist das Wichtigste, dass wir gewinnen. Aber: Wenn ich ins Stadion gehe, möchte ich auch guten Fußball sehen. Das habe ich immer versucht zu erreichen. Guter Fußball ist, wenn die Fans sich amüsieren.
... über die DVDs mit BVB-Spielen der vergangenen Saison, die er mit in den Urlaub nahm:
Ich habe einige Spiele gesehen. Bei mir ist das so: Ich kenne die Spieler, klar, aber man lernt einen Spieler erst so richtig kennen, wenn man jeden Tag mit ihm auf dem Platz steht. Die Details, die wichtig sind für mich, spürt man nur, wenn man täglich miteinander arbeitet. Aber das geht schnell. Ich glaube, dass ich in einer Woche schon die Qualitäten der Spieler sehe.
... sein Lieblingsspiel der vergangenen Saison:
Wichtig für Dortmund war das Pokal-Halbfinale in München. Wenn man so ein Spiel gewinnt, dann ist das Qualität.
... den Druck beim BVB, schnell Ergebnisse liefern zu müssen:
Als Trainer eines Spitzenvereins, muss man immer schnell liefern. In Essen mussten und müssen wir immer gewinnen. Das war schlecht, das darf nicht passieren. Auch nicht, wenn die schon länger im Training sind. Ich will jedes Spiel gewinnen, auch am Samstag gegen die Urawa Reds. Aber ich bringe zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Mannschaft, von der ich denke, dass sie am ehesten morgen gewinnt, sondern die Mannschaft, die den Fußball spielen kann, den ich mir vorstelle. Das muss man ruhig aufbauen. Ich weiß, wo ich hin will und da kommen wir auch hin, aber Schritt für Schritt.