Dortmund. Borussia Dortmund sucht weiter einen neuen Trainer. Der OGZ Nizza gibt Lucien Favre nicht frei. Nun verhandelt der BVB mit zwei Kandidaten.
- Der OGC Nizza lässt Lucien Favre nicht zu Borussia Dortmund wechseln
- Andere Berichte spekulieren über Peter Stöger oder Peter Bosz als Tuchel-Nachfolger
- Sportdirektor Michael Zorc sucht neuen Trainer, der sich ganz auf BVB einlassen will
Es hätte nicht viel gefehlt, und die Schultern von Peter Bosz wären vor rund einer Woche unter dem großen grauen Tisch des Presseraums im Stockholmer Stadion versunken. Seine Mannschaft Ajax Amsterdam hatte da gerade das Europa-League-Finale gegen Manchester United mit 0:2 verloren – und jede Körperfaser des Ajax-Trainers drückte Enttäuschung aus.
Eigentlich war dieser Moment kein Bewerbungsschreiben für Borussia Dortmund, wäre da nicht diese eine überraschende Feststellung des Trainers gewesen: „Es war ein langweiliges Spiel“, meint er. Langeweile kann Bosz nämlich nicht ertragen. Seine Elf soll begeistern, stürmen, Tore schießen.
Und genau diese Philosophie macht ihm beim BVB nach dem geplatzten Wechsel von Lucien Favre jetzt zu den zwei verbliebenen Trainerkandidaten. Nach den Informationen dieser Redaktion will die Borussia entweder Bosz oder Peter Stöger vom 1. FC Köln ins Revier locken. Bis Mitte nächster Woche soll Klarheit geschaffen sein. Die Schwarz-Gelben entscheiden zwischen einem Draufgängertypen und einem Mann der Herzen.
Erst gestern war der Wechsel von Taktik-Tüftler Favre geplatzt. Morgens telefonierten Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc mit den Verantwortlichen des OGC Nizza. Ohne Erfolg. Die Dortmunder waren vom Zickzackkurs der Franzosen irritiert. Mittags gab Nizza dann bekannt, Favre nicht aus seinem bis 2019 gültigen Vertrag zu lassen. Die Suche geht weiter.
Zorc erklärt die Kriterien bei der Suche
Zorc erklärt dieser Zeitung am Montag die Kriterien bei der Suche: „Borussia Dortmund steht für offensiven, attraktiven Fußball. Wichtig ist, dass sich ein Trainer komplett auf den BVB einlässt und mit uns eine Strategie entwickelt.“ Peter Bosz könnte diese Kriterien wohl am besten erfüllen.
Er ist der Draufgängerkandidat der Dortmunder. Der Niederländer spricht perfekt Deutsch und liebt attraktiven Fußball. Als er Anfang der Saison die Elf von Ajax Amsterdam übernahm, krempelte er den Kader um, sorgte für Spektakel und marschierte mit seiner Truppe durch die Europa League.
Im Viertelfinale-Hinspiel wurde der FC Schalke vorgeführt, verlor völlig verdient mit 0:2. Allerdings: Im Rückspiel kam die Bosz’ Elf durch eine 2:3-Niederlage nur mit Ach und Krach weiter, in der niederländischen Meisterschaft reichte es nur für den zweiten Platz, das Europa-League-Finale ging verloren. In Stockholm schleuderten einige Anhänger deswegen Sitzschalen auf den Rasen. Ein enttäuschendes Saisonende.
Stöger widerspricht Kontakt
Kölns Trainer Peter Stöger hingegen musste sich beim Saisonfinale nur vor den Bierduschen seiner Spieler in Sicherheit bringen. Der 51-Jährige führte einen durchschnittlichen Kader erstmals seit 25 Jahren wieder nach Europa. Die Fans lieben ihn, seine Profis mögen ihn. Er ist der Herzenskandidat.
Der Österreicher widersprach gegenüber dem Express aber einem möglichen Wechsel. „Es gibt keinen Kontakt zu Borussia Dortmund. Es braucht keiner nervös zu werden“, meinte Stöger. Doch danach kam der Anruf vom BVB.