Nizza. Der BVB und Lucien Favre sind sich bereits einig, aber jetzt müssen die Dortmunder mit dem OGC Nizza verhandeln - und haben bis zum 5. Juni Zeit.
Lucien Favre bleibt Dortmunds Wunschkandidat auf die Nachfolge von Thomas Tuchel. Doch das Thema zieht sich weiter hin. Wie die französische Zeitung L'Équipe vermeldet, will der OGC Nizza den Schweizer Trainer weiter nicht frei geben. Der Grund: Die BVB-Verantwortlichen sollen zwar offiziell ihre französischen Kollegen wegen Favre kontaktiert haben, aber das geschah wohl zu spät. Die Dortmunder hätten sich früher melden sollen, heißt es in dem Bericht der L'Équipe.
Dahinter wird jedoch eine reine Taktik vermutet, um den BVB unter Druck zu setzen, die Ablöse von rund 4,75 Millionen Euro zu zahlen, aber auch um Zeit zu gewinnen, um einen Nachfolger für Favre zu finden.
Trainingsauftakt der Franzosen beginnt in drei Wochen
Die Nizza-Bosse sollen sich eine Frist bis Montag (5. Juni) gesetzt haben. Bis dahin soll ein neuer Trainer gefunden werden. Falls das nicht gelingen sollte, wird der ehemalige Gladbacher Trainer definitiv keine Freigabe für einen Wechsel nach Dortmund erhalten. Denn der Trainingsauftakt der Franzosen beginnt in bereits drei Wochen und am 25. Juli geht es für Nizza schon los mit der Champions-League-Qualifikation. Claudio Ranieri (zuletzt Leicester City) und Eduardo Berizzo (Celta de Vigo) werden als mögliche Favre-Nachfolger gehandelt.
Momentan weilt der 59-jährige Favre in seiner Heimat bei Lausanne, wo er auf eine Entscheidung wartet und die Zeit nutzt, um sich zu erholen. Er hat nie die Gerüchte um eine Zukunft bei der Borussia dementiert, denn für ihn bietet sich eine Chance an, die vielleicht nie mehr kommen wird: Ein Verein, der das Potenzial besitzt, Deutscher Meister zu werden und in der Champions League sehr weit kommen kann. Favre hofft nach wie vor auf einen Wechsel nach Dortmund. Das ist sein großer Wunsch, trotz Kontakten zum FC Sévilla und zum AS Rom.
Favre hat sich bereits mit dem BVB geeinigt
Er hat sich bereits auf einen Zweijahres-Vertrag (plus ein Jahr Option) mit dem BVB geeinigt. Vor 80.000 Zuschauern bei jedem Heimspiel anzutreten und eine junge talentierte Mannschaft zu trainieren, scheint ihn mehr als zu reizen. In Nizza ist bereits die halbe Mannschaft weg, die gerade einen sensationellen dritten Platz ergatterte. In Dortmund wird er seine Wunschspieler holen können und mit Marco Reus hat er bereits einen Spieler, mit dem er bei Borussia Mönchengladbach liebend gern gearbeitet hatte. "Marco ist ein Juwel", meinte Favre 2012. Nun hängt es nur noch an Jean-Pierre Rivère, den Präsidenten von Nizza, während die chinesischen und amerikanischen Investoren des französischen Traditions-Klubs (80% Eigentümer) sich für bereit erklärt haben, Favre aus seinem Vertrag zu entlassen.