Berlin. Nuri Sahin stand beim Pokal-Triumph des BVB gegen Frankfurt nicht im Kader. Kapitän Marcel Schmelzer kann die Entscheidung nicht nachvollziehen.​

  • Nuri Sahin stand beim Pokal-Triumph des BVB gegen Frankfurt nicht im Kader
  • Kapitän Marcel Schmelzer kann die Entscheidung nicht nachvollziehen.
  • Das teilte er in der Pressekonferenz nach dem Spiel mit

Es war die große Überraschung vor dem DFB-Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt. Der Name von BVB-Publikumsliebling Nuri Sahin stand nicht auf dem Spielberichtsbogen. Nicht wenige waren davon ausgegangen, dass der Türke den schwer verletzten Julian Weigl im defensiven Mittelfeld ersetzen wird.

Doch daraus wurde nichts. Sahin war fit und einsatzbereit. BVB-Trainer Thomas Tuchel strich ihn dennoch aus dem Kader und stellte Matthias Ginter ins defensive Mittelfeld. Schon vor dem Spiel begründete er diese Entscheidung gegenüber der ARD: „Wir haben uns für mehr Kopfballstärke und Körperlichkeit entschieden, weil wir mit vielen hohen Bällen rechnen“, meinte der beim BVB umstrittene Trainer.

Schmelzer übt Kritik

Innerhalb der Mannschaft hat er sich mit der Degradierung Sahins offenbar keine Freunde gemacht. Das verdeutlichte Marcel Schmelzer nach dem 2:1-Sieg gegen die Eintracht. Der Dortmunder Kapitän übte heftige Kritik an der Entscheidung seines Trainers: "Mich hat es sehr geschockt, weil ich es einfach nicht verstehe. Wenn Julian Weigl ausfällt, ist Nuri Sahin der einzige Spieler, der es auf dieser Position mindestens genauso gut kann", sagte er. "Deshalb hat es mich sehr überrascht, dass Nuri nicht gespielt hat und auch gar nicht im Kader war. Wir wissen alle, welche Qualitäten Nuri hat. Er ruft sie immer ab."

Auf die Nachfrage, ob er eine Erklärung für die Degradierung des Dortmunder Fanlieblings habe, erklärte er: "Nein, das müssen Sie den Trainer fragen. Wir alle stehen hinter Nuri und wir sind froh, dass wir für ihn und Marco Reus den Pokal geholt haben."

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Auch Reus war überrascht

Auch der verletzt ausgewechselte Marco Reus zeigte sich verwundert: "Wir waren darüber sehr überrascht."

Ginter, das verriet er später, erfuhr drei Studnen vor dem Spiel von seiner Aufstellung - ungefähr zu diesem Zeitpunkt dürfte Tuchel dann auch Sahin dessen Ausbootung mitgeteilt haben. Beim Mittelfeldspieler kam diese Maßnahme alles andere als gut an. Der 28-Jährige machte im Interview mit der ARD einen äußerst frustrierten und angeschlagenen Eindruck. "Ich möchte nicht mehr darüber reden, sonst - egal."