Berlin. Der BVB hat wieder einen Titel gewonnen: den DFB-Pokal. Jetzt sollten Fehler verziehen werden – auch wenn Tuchel die Dortmunder verlässt.

Borussia Dortmund hat endlich wieder einen Titel gewonnen.

Jetzt sollten Trainer und Vereinsbosse einen Rosenkrieg vermeiden.

Fals Thomas Tuchel geht, wird es nicht leicht, einen besseren zu finden.

„Keiner ist fehlerfrei“, geht eine Songzeile von Helene Fischer, die in der Halbzeitpause des Finales eine Kostprobe ihres Könnens gab. Die Verantwortlichen von Borussia Dortmund wird dies wohl nicht interessiert haben. Und Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Thomas Tuchel müssen nun auch nicht gemeinsam Helene-Fischer-Lieder trällern. Aber sie sollten sich diese Songzeile zu Herzen nehmen und nach dem Triumph im DFB-Pokal ihre Differenzen ausräumen. Dies muss nicht bedeuten, dass Tuchel weiter beim BVB arbeitet. Aber auch bei einer Trennung sollte kein Rosenkrieg ausbrechen. Das wäre allen Beteiligten und vor allem der Anhängerschaft zu wünschen.

Denn der BVB hat fünf Jahre nach dem Double wieder einen Titel gewonnen. Einen Titel, den man nach dieser dramatischen Saison gar nicht hoch genug bewerten kann. Einen Titel, der zeigt, wie gut die Schwarz-Gelben gearbeitet haben. Dazu gehört auch die Verpflichtung von Tuchel vor zwei Jahren.

Tuchel erweckte den BVB zu neuem Leben

Damals verließ Jürgen Klopp einen angeschlagenen BVB, der sich gerade noch in die Europa League gequält hatte. Die Dortmunder Geschichte hätte sich da auch in eine andere Richtung entwickeln können. Das zeigen die vielen gescheiterten Bayernjäger in der Bundesliga. Aber Thomas Tuchel erweckte die Borussia zu neuem Leben, führte sie wieder unter die besten Acht in Europa und zu dem so herbeigesehnten Titel.

Der BVB hat eine junge, hochbegabte Mannschaft, die in der Lage ist, in den kommenden Jahren auch den FC Bayern zu ärgern. Damit dies gelingt, braucht es den richtigen Trainer. Wenn Tuchel geht, müssen Watzke und Zorc erst mal einen besseren finden. In dieser Personalie dürfen sie sich keinen Fehler erlauben.