Dortmund. BVB-Trainer Thomas Tuchel hat sich deutlich zu den Ereignissen der vergangenen Wochen geäußert. Diese seien nicht spurlos an ihm vorbeigegangen.

  • BVB-Trainer Thomas Tuchel hat sich zu den Ereignissen der vergangenen Wochen geäußert
  • Die Woche war geprägt von medialen Wellen, ausgelöst von einem Interview des BVB-Geschäftsführeres Watzke
  • Der Dortmunder Trainer sagt deutlich: "Es kursieren so viele Unwahrheiten, so viele persönliche Verleumdungen!"

Es wartet das vorletzte Bundesliga-Spiel der Saison und für Borussia Dortmund geht es um wichtige Ziele, um Platz drei in der Tabelle, der den Zugang zur Champions League sicherstellt. Doch etwas mehr als 24 Stunden vor dem Anpfiff geht es eigentlich nur um Thomas Tuchel und seine Lage als Trainer. Denn die Woche war geprägt von medialen Wellen ausgelöst von einem Interview des BVB-Geschäftsführeres Hans-Joachim Watzke, der ein gestörtes Verhältnis zu seinem Trainer einräumte und einen Vertrauensbruch andeutete.

Tuchel: "Es kursieren so viele Unwahrheiten"

"Die Heftigkeit der letzten Woche ist nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Vor zwei Wochen bin ich hier gefragt worden, wie ich mit dem vielen Lob umgehe", sagte der Trainer im Hinblick auf seinen in der Öffentlichkeit als positiv wahrgenommenen Umgang mit dem Sprengstoffanschlag auf ihn und die Mannschaft Anfang April. Jetzt sagt Tuchel: "Das fühlt sich an als wäre es zwölf Jahre her. Es kursieren so viele Unwahrheiten, so viele persönliche Verleumdungen. Und viele basieren auf anonymen Zitaten. Da werden persönliche Grenzen von mir dramatisch überschritten. Es ist sehr schwer damit umzugehen. Aber ich fühle die Stärke, meine Bedürfnisse hinten anzustellen, und die Verpflichtung meiner Mannschaft gegenüber, aus dieser Saison eine herausragende Saison zu machen."

Mit Siegen gegen Augsburgs am Samstag (15.30 Uhr, live im Ticker), gegen Werder Bremen und im DFB-Pokalfinale am 27. Mai in Berlin gegen Eintracht Frankfurt wäre das sicher gelungen. Aber die Umstände machen es nicht leichter, sagt Tuchel. "Das hat auf jeden Fall einen Einfluss. Es wäre naiv zu denken, es wäre anders. Ich habe zu Beginn der Woche zu meiner Mannschaft gesagt, dass es mir leid tut. Dass ihre Leistung gegen Hoffenheim nicht richtig wahrgenommen wurde. Dass der Fokus nicht darauf liegt, wie wir da zusammen um Siege kämpfen. Dass es sich so auf mich konzentriert. Dass auch sie auf anonymer Basis in den Schmutz gezogen werden." Anfang der Woche hatte die Süddeutsche Zeitung einen Spieler anonym zitiert, dass es auch zwischen Mannschaft und Trainer nicht stimme. Tuchel zieht die Existenz solcher Zitate in Zweifel. "Wer weiß, ob es solche Zitate überhaupt gegeben hat. Zwischen den Spielern und mir gilt maximales Vertrauen. Sonst wären solche Leistungen nicht möglich, wenn wir ein zerrüttetes Verhältnis hätten."

Ein klärendes Gespräch mit der Vereinsführung hat es laut Tuchel bislang nicht gegeben. Mehr mag er dazu auch nicht sagen. "Es ist nicht so leicht. Ich habe mir ein dickes Fell angewöhnt. Aber es geht nicht um sportlichen Misserfolg. Es ist in dieser Woche vieles auf den Kopf gestellt worden auf eine Art und Weise, die persönlich zu weit geht und im Bezug auf einen schlimmen Vorfall, bei dem ich mit dabei war."