Köln. Der langjährige BVB-Verteidiger Neven Subotic kommt am Samstag mit dem 1. FC Köln nach Dortmund. Nach dem Saisonende wird über die sportliche Zukunft entschieden.

Jakub Blaszczykowski hatte in dieser Saison das Pech, dass er bei seiner Rückkehr nach Dortmund vor einer menschenleeren, weil gesperrten Südtribüne spielen musste. Zu gerne hätten mehr BVB-Fans den Polen, der inzwischen für den VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga kickt, an seiner alten Wirkungsstätte begrüßt und gefeiert. Neven Subotic kann sich jetzt schon sicher sein, am Samstag (15.30 Uhr/Sky und in unserem Ticker) einen tosenden Applaus auszulösen, wenn er im Dortmunder Stadion den Rasen betritt. „Ich verspüre große Vorfreude“, sagt der zum 1. FC Köln ausgeliehene Verteidiger im Interview mit der Sportbild, „wie jemand, der in sein Elternhaus zurückkommt.“

Leistungsträger in der BVB-Meistermannschaft

Mehr als 200 Spiele absolvierte der Serbe für Schwarz-Gelb, 2011 und 2012 war Subotic Leistungsträger in der Meistermannschaft von Borussia Dortmund. Seit Beginn der Rückrunde schnürt er aber die Schuhe für die Domstädter, nachdem BVB-Trainer Thomas Tuchel nicht mehr so viel mit dem 28-Jährigen anzufangen wusste.

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„In den Jahren davor habe ich immer gespielt, deshalb ist das psychologisch hart gewesen. Aber ich bin als Spieler und Mensch gewachsen und hatte verständnisvolle Mitspieler, die mir geholfen haben“, sagt Subotic. „Es gibt zwei Wege, damit umzugehen. Erstens: Man gibt allen anderen die Schuld. Zweitens: Man sagt sich ,es ist doch egal, wer Schuld hat, und versucht, das Beste daraus zu machen. Ich habe immer versucht, den zweiten Weg zu wählen.“

Wieder vor der Südtribüne zu stehen, wenn auch im falschen Trikot, werde ihm eine große Freude bereiten: „Für mich ist das Westfalenstadion der Ort, an dem ich fußballerisch groß geworden bin. Die Fans, die Mitspieler, die Betreuer waren bis vor ein paar Monaten meine Familie, und sie werden für immer enge Freunde bleiben.“

Subotic ist beim 1. FC Köln zufrieden

Beim FC fühle er sich aber auch wohl, will mit der Mannschaft von Trainer Peter Stöger bis zum Saisonende noch die Teilnahme am Europapokal in der kommenden Spielzeit klarmachen. „Ich bin zufrieden“, sagt Subotic, „ich komme regelmäßig auf meine Einsätze, gewinne meine Zweikämpfe, daran werde ich gemessen. Meine alte Stärke ist greifbar nah.“

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Noch vier Spiele für Köln, dann endet das Leihgeschäft, Subotic könnte dann für sein letztes Vertragsjahr nach Dortmund zurückkehren. Wie die sportliche Zukunft aussehe, „darüber werde ich mir demnächst Gedanken machen, und dann werden wir das besprechen. Grundsätzlich habe ich Köln, die Mannschaft, die Fans schon ins Herz geschlossen.“ Die englische Premier League hält der Serbe zwar weiter für reizvoll, aber: „Ich bin nun älter und weiß, dass manche Kindheitsträume nicht in Erfüllung gehen, wenn nicht alles passt. Astronaut werde ich zum Beispiel auch nicht mehr.“ (ab)