Monaco. Champions-League-Aus für Borussia Dortmund. Der BVB verliert am Mittwochabend das Viertelfinal-Rückspiel bei der AS Monaco mit 1:3.
Der Abend begann wieder mit einem Schreck. 20 Minuten lang wurde der Mannschaftsbus von Borussia Dortmund von Kräften der französischen und monegassischen Polizei am Hotel in Monaco festgehalten. Gründe wurden nicht genannt. Gerade mal acht Tage nach dem Anschlag auf den BVB-Bus kamen die traumatischen Erlebnisse vor dem Viertelfinal-Rückspiel gegen die AS Monaco wieder hoch. „Das hat sich nicht gut angefühlt. Da macht sich natürlich ein ungutes Gefühlt breit“, kritisierte Trainer Thomas Tuchel die Sicherheitskräfte noch vor der Partie bei Sky.
Wie es ohne die Turbulenzen gelaufen wäre, wird man nie wissen, doch der BVB verpasste so im Stade Louis II das kleine Wunder. Die Dortmunder verloren am Ende gegen Monaco mit 1:3 (0:2) und scheiden so im Viertelfinale der Königsklasse aus. Die Borussia schaffte es nicht, die 2:3-Niederlage aus dem Hinspiel umzubiegen.
Taktische Überraschungen
Thomas Tuchel überraschte mit seiner taktischen Ausrichtung. Er wählte wieder die Dreierkette, statt wie in der so guten zweiten Hälfte des Hinspiels mit vier Dortmundern zu verteidigen. Ein Fehler, den er bereits nach 26 Minuten korrigierte. Der nicht gerade begeisterte Erik Durm musste runter, Ousmane Dembélé betrat den Rasen. Nur führte Monaco da schon mit 2:0.
Denn der BVB startete katastrophal in die Partie. Daran änderte auch die Motivationsrede des beim Anschlag verletzten Marc Bartra nichts, der extra am Mittwoch nach Monaco gereist war. Und daran änderte auch das fünf Minuten später angepfiffene Spiel nichts.
Nach gerade mal 150 Sekunden erzielte Monacos Riesentalent Kylian Mbappè die Führung. Die Dortmunder Abwehr befand sich da noch im Tiefschlaf. Die Hürde, die die Dortmunder für das Halbfinale überspringen mussten, wuchs schon nach kurzer Zeit auf drei Tore an.
Vergebene Chancen zu Anfang
Und vielleicht hätte die Borussia diese Hürde noch überspringen können, dann wenn die durchaus ansehnlichen Angriffsbemühungen in der ersten Viertelstunde zu einem Dortmunder Torjubel geführt hätten. Marco Reus verpasste in der neunten Minute den Ausgleich, Nuri Sahin schlenzte den Ball nur fünf Minuten später per Freistoß an den Innenpfosten.
Stattdessen entwickelte das mit 18.523 Plätzen sehr kleine Stade Louis II in der 17. Minute eine ganz beachtliche Lautstärke. Die Vaterfigur der so jungen monegassischen Mannschaft köpfte den Ball ins Netz: der alternde Torjäger Radamel Falco.
Die Dortmunder brauchten jetzt drei Tore für die Verlängerung einzuziehen. Und tatsächlich kam kurz nach Beginn der zweiten Hälfte wieder Hoffnung auf. Marco Reus erzielte das 1:2 nach starker Vorarbeit von Ousmane Dembélé. Doch in der 82. Minute entschied der eingewechselte Valérie Germain das Viertelfinale. Zum ersten Mal nach 2009 steht keine deutsche Mannschaft im Halbfinale der Königsklasse.