Dortmund. Pierre-Emerick Aubameyang erlebte gegen den Hamburger SV eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Am Ende erzielte er aber noch sein Tor für den BVB.

  • Pierre-Emerick Aubameyang erlebte gegen den Hamburger SV eine Achterbahnfahrt der Gefühle
  • Am Ende erzielte er aber noch sein Tor für den BVB
  • Die Dortmunder setzten sich mit 3:0 durch

Thomas Tuchel sah aus, als habe er mitgelitten mit dem Mann, über den er sprach. Der Trainer von Borussia Dortmund sah trotz des 3:0-Sieges gegen den Hamburger SV glücklich aus, aber auch müde, geschafft. Letzteres hatte vor allem mit Pierre-Emerick Aubameyang zu tun, dem Stürmer, dem Torjäger, der an diesem Abend so lang eine unglückliche Figur abgegeben hatte. Trotz drückender schwarz-gelber Überlegenheit stand das Spiel bis kurz vor Schluss auf der Kippe, weil das Ergebnis nur 1:0 lautete. "Eine Achterbahnfahrt", nannte Tuchel das Geschehen auf dem Platz, weil vor allem Aubameyang beste Chancen nicht nutzte.

Ausgerechnet Aubameyang - im Derby beim FC Schalke 04 am vergangenen Samstag hatte er getroffen und danach mit einer Gesichtsmaske gejubelt, die auf seinen privaten Sponsor zurückgeht. Das gab Ärger von allen Seiten, auch vom Verein, denn der wird von einem konkurrierenden Ausrüster unterstützt. Deshalb waren ohnehin schon alle Augen auf Aubameyang gerichtet. Und er bot letztlich Unterhaltung mit Krimi-Faktor.

Drei Mal tauchte der Stürmer frei vor dem Hamburger Torwart Rene Adler auf, schoss ihn zwei Mal an, schob den Ball einmal neben das Tor und vermochte nicht, einem frei ausgeführten Kopfball ausreichend Druck zu verleihen. Aubameyang war amtlich verzweifelt, ehe er zunächst in der 81. Minute die Vorlage zum 2:0 durch Shinji Kagawa gab und dann in der 92. Minute endlich selbst erfolgreich war. Mit letzter Kraft, mit letzter Entschlossenheit. "Er war heute Kapitän und hat sich heute auch so verhalten", lobte Tuchel und freute sich über dieses eminent wichtige letzte Tor, weil es verhinderte, dass der Stürmer in eine psychologische Abwärtsspirale gelangen könnte.

Tuchel bilanzierte den Verlauf der Aubameyang-Chancen

"Ich denke, dass es einem sensiblen Menschen wie Auba auch in den Kleidern steckt, wenn so viel über dich berichtet wird. Wir alle wissen, dass er selbst daran schuld war, aber ich denke, dass die Spieler manchmal unterschätzen, wie sie so etwas als Person und Mensch berührt. Das ist nicht so einfach wegzustecken", sagte Tuchel und bilanzierte den Verlauf der Chancen: "Wenn der erste gehalten ist, der zweite auch, der dritte rutscht ab, dann war es heute extrem wichtig, dass er nochmal getroffen hat." Für das gute Gefühl des Stürmers. Und noch mehr. "Ich glaube, dass dieses Tor in der Situation und mit der Vorgeschichte ein sehr wichtiges für uns werden kann."

In sieben Pflichtspielen in Folge war der 27-Jährige nun erfolgreich, schoss in dieser Zeit elf Tore. 25 sind es insgesamt in der Liga. Damit liegt er nun wieder an Spitze der Torjäger vor dem am Dienstagabend torlosen Münchner Robert Lewandowski.