Essen. Der Masken-Jubel von BVB-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang war eines der größten Themen, die nach dem 150. Revierderby diskutiert wurden.
Pierre-Emerick Aubameyang hat mit einem erneuten Masken-Jubel für Aufsehen gesorgt. Nach seinem Treffer zur 1:0-Führung im Revier-Derby auf Schalke zog er sich eine schwarze Maske über – ausgerechnet eine seines persönlichen Ausrüsters Nike. Der ist jedoch Konkurrent von Sportartikelhersteller Puma, der Borussia Dortmund ausstattet. Daher droht dem Gabuner jetzt Ärger. Das hat BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bereits angekündigt.
Natürlich wurde diese Szene auch am Morgen nach dem Derby im Sport1-Doppelpass diskutiert. Dort war der ehemalige BVB-Kapitän Sebastian Kehl zu Gast. Der 37-Jährige, der seine Karriere als Profi-Fußballer 2015 beendete und mit Aubameyang zwei Jahre zusammenspielte, sagte: „Ich kenne ihn, er ist ein positiv Verrückter.“ Das entschuldige jedoch nicht das eigentliche Vergehen: „Es ist ein bisschen ärgerlich, dass er das ganze Thema mit seinem Sponsor in Verbindung bringt.“ Zudem sei der Zeitpunkt dieses besonderen Jubels nicht klug gewählt gewesen, so Kehl: „Das würde ich ihm ankreiden: Das sollte er nicht nach 60 Minuten und nicht nach dem 1:0 machen.“
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Grundsätzlich aber sei Aubameyang ein Spieler, der immer wieder solche Aktionen bringen werde. Ob mit Sponsor oder ohne, ob in der ersten oder der 90. Minute: „Er braucht diese Extravaganz. Es ist ein Teil von ihm, seiner Geschichte, seines Charakters. Man muss aufpassen, dass man ihm nicht zu viele Freiheiten gibt“, sagte Kehl. Mit Spielern von diesem Schlag habe er Erfahrung: „Ich habe mit Marcio Amoroso gespielt. Der hatte keine Lust, im Training zu laufen. Wenn wir auf Asche trainieren sollten, hat er gesagt 'Hier trainiere ich nicht'.“
Kehl rechnet mit Geldstrafe
Kehl erwartet, dass der BVB den Gabuner bestrafen wird. Zumal: Diesmal war es kein spontaner Jubel wie im Derby 2015, als er einen Treffer gemeinsam mit seinem Freund Marco Reus mit Batman-Maske feierte. Jubel und Sponsoren-Ärger waren kalkuliert. „Ich kann mir vorstellen, dass es eine Geldstrafe geben wird“, vermutet der ehemalige BVB-Kapitän. Er schloss mit einem Augenzwinkern an: „Vielleicht wird die ja von Nike übernommen.“
Martin Quast von Sport1 verfolgte die Diskussion etwas belustigt. Irgendwann schaltete er sich ein: „Also bei uns in Mainz laufen die Leute drei Monate im Jahr so rum“, sagte er lachend.