Dortmund. Für den deutschen Rekordnationalspieler hat Borussia Dortmunds Mittelfeldregisseur die Ausstrahlung des großen Spaniers. Auch ein Ex-Schalker kommt gut weg.

Man durfte im Laufe der Bundesligasaison mehrmals den Eindruck gewinnen, dass Lothar Matthäus mit den Ruhrgebietsfußballern nicht allzu viel anzufangen weiß. In regelmäßigen Abständen nahm sich Deutschlands Rekordinternationaler die Spieler von Borussia Dortmund und Schalke 04 zur Brust – in seiner Sportbild-Kolumne bekamen so manche Schwarz-Gelbe und Königsblaue ihr Fett weg, ob es nun Mario Götze und André Schürrle oder aber Max Meyer waren. Diesmal schlägt Matthäus nicht nur moderatere Töne an, er gerät bei einem Borussen sogar regelrecht ins Schwärmen.

Leroy Sané, Joshua Kimmich, Julian Brandt, Timo Werner, Niklas Süle – der 150-malige Nationalspieler Matthäus nahm als Experte für die englische Zeitung „The Sun“ die größten Talente im Team von Bundestrainer Joachim Löw unter die Lupe. Gut weg kamen Deutschlands Supertalente allesamt bei der Matthäus’schen Bewertung. Julian Weigl stellte der 56-Jährige aber nochmal ein Zeugnis mit Sternchen aus: „Wenn ich Weigl für Dortmund spielen sehe, erinnert er mich an Pep Guardiola im Zentrum von Barcelonas Mittelfeld.“

Guardiola war früher ein weltweit respektierter Stratege auf dem Rasen

Der heutige Startrainer von Manchester City war früher selbst ein weltweit respektierter Stratege auf dem Rasen. Matthäus über Weigl: „Er ist zwar nicht so schnell oder stark und schießt auch nicht so viele Tore – aber er ist sehr schlau. Weigl kann das Spiel aus dem Zentrum heraus dirigieren, trifft auf dem Rasen die richtigen Entscheidungen." Wohlige Worte über den 21 Jahre alten Dortmunder, der in seiner zweiten Saison beim BVB schon zum unverzichtbaren Taktgeber im Mittelfeld geworden ist. Zuletzt sagte dem viermaligen Nationalspieler auch sein Sportdirektor im Verein, Michael Zorc, eine große Zukunft in der DFB-Auswahl voraus.

Gleiches dürfte für Leroy Sané gelten. Auch wenn der frühere Schalker, seit dem vergangenen Sommer durch den 50-Millionen-Euro-Wechsel zu Manchester City ein Guardiola-Schüler, jüngst erst mit den Citizens im Achtelfinale der Champions League ausgeschieden ist, sieht ihn Matthäus in der englischen Premier League angekommen: „Jetzt weiß jeder, warum Pep Guardiola so viel Geld bezahlte, um Sané von Schalke zu Manchester City zu holen.“ Nach seinem frühen Höhenflug auf Schalke „zeigt er nun, dass er lernt, seine Fähigkeiten richtig einzusetzen.“ Gut möglich, dass Englands Nationalteam davon am Mittwochabend bei Lukas Podolskis Abschiedsspiel in Dortmund (20.45 Uhr/ARD) nochmal einen genaueren Eindruck auf dem Rasen vermittelt bekommt. (ab)