Osnabrück. Borussia Dortmund hat das Nachholspiel im DFB-Pokal gegen Lotte mit 3:0 gewonnen. Jetzt trifft der BVB im Halbfinale auf Bayern München.

  • Die Sportfreunde Lotte erwischten den besseren Start
  • Pulisic, Schürrle und Schmelzer trafen beim 3:0 für den BVB
  • Im Halbfinale muss Dortmund beim FC Bayern München antreten

Am Ende stimmten die Bilder: Die Männer im schwarz-gelben Trikot hüpften vor der Westtribüne auf und ab, wo ihre Fans untergebracht waren, die nun ausgelassen feierten und sangen. Auch die Zahlen stimmten: 22:10 Torschüsse, 62 Prozent Ballbesitz und vor allem 3:0 Tore für Borussia Dortmund notierten die Statistiker nach dem DFB-Pokal-Viertelfinale bei den Sportfreunden Lotte im Osnabrücker Stadion an der Bremer Brücke. „Am Ende haben wir deutlich und verdient gewonnen“, freute sich Trainer Thomas Tuchel.

Danach sah es gegen den aufsässigen Drittligisten nicht immer aus. Es waren die Sportfreunde, die zunächst Druck machten: Aggressiv liefen sie die Dortmunder an, schnörkellos spielten sie nach vorne. Tim Wendel hatte für den Außenseiter sogar die große Chance zur frühen Führung, scheiterte aber am herausstürzenden Torhüter Roman Bürki. „Wenn wir das machen, wird Dortmund vielleicht ein bisschen nervös“, haderte Lottes Trainer Ismail Atalan später.

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Denn auch weitere gefährliche Szenen konnte der Drittligist nicht nutzen. So kämpfte sich Dortmund ins Spiel, bremste Lottes Angriffsschwung ein. Ohne Pierre-Emerick Aubameyang (Muskelprobleme) und Mittelfeldlenker Julian Weigl, die angeschlagen fehlten, wurden kaum Chancen herausgespielt. Die Offensive um André Schürrle, Christian Pulisic und Ousmane Dembélé kam selten zur Geltung, Guerreiros Fernschuss neben das Tor nach gut 25 Minuten war noch Dortmunds beste Gelegenheit.

Trainer Tuchel spart sich Kabinenpredigt

Torlos ging es in die Pause, in der die Kabinenpredigt von Tuchel aber ausblieb: „Er hat uns gesagt, dass wir bis auf die Anfangsphase nicht viel verkehrt gemacht haben, uns aber mehr Torchancen herausspielen müssen“, verriet Kapitän Marcel Schmelzer. Das gelang: Kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs scheiterte Shinji Kagawa freistehend an Lotte-Torwart Benedikt Fernandez. Nach knapp einer Stunde zahlte Lotte dann doch den Preis für sein mutiges Spiel: Der Drittligist war weit aufgerückt, Dembélé spazierte durchs entblößte Mittelfeld und bediente Pulisic, der sicher einschob (57).

„Dann wird es schwer, das Tor hat ihnen Sicherheit gegeben“, räumte Atalan ein. Der BVB hatte die Partie nun im Griff. Schürrle traf nach Kopfball-Vorlage von Guerreiro zum 2:0 (66.). Lotte dagegen musste dem Tempo der Anfangsphase Tribut zollen, BVB-Kapitän Marcel Schmelzer erhöhte mit einem direkten Freistoß aus knapp 30 Metern auf 3:0 (83.).

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„Der Mannschaft gebührt ein dickes Kompliment“, lobte Tuchel. „Wir haben es seriös und gewissenhaft gemacht, waren uns für nichts zu schade. Und ab der 20. Minute wurde nach und nach unser Talent, unsere Qualität und unsere bessere Raumaufteilung sichtbar.“

Die Fans waren zufrieden: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, sangen sie – denn im Halbfinale geht es Ende April nach München. Sollte man auch am Freitag in der Champions League die Bayern zugelost bekommen, träfe man im April sogar vier Mal aufeinander. So weit wollte Tuchel in Osnabrück noch nicht denken: „Es galt, sich davon freizumachen und auf Lotte zu konzentrieren“, sagte er. „Und jetzt steht das Bundesligaspiel gegen Ingolstadt an.“

Um die Bayern wird er sich noch früh genug kümmern können.