Dortmund. Vor dem Spiel gegen Benfica Lissabon gibt es die Frage, wer beim BVB Marco Reus ersetzen kann. Christian Pulisic setzt ein Ausrufezeichen.

  • Der US-Amerikaner ersetzte Marco Reus im Achtelfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon
  • Mit einem Kopfball nach einer Ecke bereitete er die frühe Führung durch Pierre-Emerick Aubameyang vor
  • Der Offensivkönner erzielte das so wichtige zweite Tor betörend schön

Vor dem Spiel war das so ziemlich die wichtigste Frage gewesen. Und sie wurde im schwarz-gelben Fußball-Kosmos durchaus auch mit Sorgenfalten auf der Stirn formuliert. Wer sollte den zuletzt so ausgezeichnet aufspielenden Marco Reus bei Borussia Dortmund ersetzen, wenn es im Achtelfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon um den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale ging? Christian Pulisic, der 18 Jahre alte US-Amerikaner, würde dessen Platz übernehmen. Aber würde er ähnlich wichtig sein können wie der deutsche Nationalspieler. Die Antwort: Ja. Ausrufezeichen.

Mit einem Kopfball nach einer Ecke bereitete er die frühe Führung durch Pierre-Emerick Aubameyang vor, machte aber ansonsten nicht alles nicht richtig. Fand zumindest Thomas Tuchel. Er sei "ein paar Mal abgekocht" wurden, formulierte der Dortmunder Trainer über die Zweikampfbilanz des Talents in den ersten 45 Minuten. Aber, sagt Tuchel: "Wir haben großes Vertrauen in ihn. Wir wissen, dass er nach so einer ersten Halbzeit eine solche zweite Halbzeit spielen kann."

Lupfer über Ederson hinweg

Die geriet in jedem Falle spektakulärer. Denn der Offensivkönner erzielte das so wichtige zweite Tor gleich selbst, nicht irgendwie, sondern betörend schön. Er lupfte den Ball über Benficas Torwart Ederson hinweg ins Glück. "Christian ist abgezockt und ein Spieler mit großem Selbstvertrauen. Er kann auch oder besonders unter Druck sein Potenzial immer abrufen", lobt Tuchel: "Er hat eine außergewöhnliche zweite Halbzeit gespielt. Es macht ihn besonders, dass er das in dem Alter abliefern kann." Und auch Mannschaftskollege Julian Weigl war durchaus angetan von der Leistung des Amerikaners: "Er hat ein tolles Spiel gemacht. Es zeichnet ihn aus, dass er den Kopf nicht hängen lässt. So ist er ein absolut wichtiger Spieler für uns."

Einer, der vieles mitbringt und fast alles schon kann. Fast alles. Nach der Partie wurde Christian Pulisic nämlich zur Dopingprobe gebeten - und musste viele Getränke zu sich nehmen, ehe er Erfolg vermelden konnte. Aber diese Unpässlichkeit war an diesem Abend zu vernachlässigen.