Freiburg. . Der BVB gewinnt in Freiburg mit 3:0. Für Erleichterung sorgt neben den Treffern von Aubameyang auch das Auftreten der gesamten Mannschaft.
Ein Durchkommen war kaum möglich: Überall wuselten Freiburger herum, liefen die Männer in BVB-Kluft an, stellten die Laufwege zu – und so sorgten die vielen Fans dafür, dass der Mittagsspaziergang der Spieler von Borussia Dortmund durch den Colombipark nicht eben entspannt verlief.
Vier Stunden später bot sich ein anderes Bild: Da hielten die Spieler des SC Freiburg höflichen Sicherheitsabstand, als Abwehrchef Sokratis zum 1:0 einköpfte und Pierre-Emerick Aubameyang zweimal freistehend ins leere Tor traf.
Überraschend naive Freiburger trafen auf beeindruckend konzentrierte Dortmunder, und am Ende stand ein 3:0 (1:0)-Sieg, der die Überlegenheit des BVB höchst unzureichend ausdrückte: „Wir hätten heute auch 8:0 gewinnen können, und das wäre auf keinen Fall zu hoch gewesen“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. Niemand mochte widersprechen.
Der BVB spielte wieder wie ein Champions-League-Teilnehmer
Der BVB spielte am Samstag wieder wie ein Champions-League-Teilnehmer. Soll heißen: kreativ, schnell und variabel im Angriff, sicher und fehlerfrei in der Abwehr. Und vor allem: Aubameyang traf wieder – endlich, wie so mancher im Dortmunder Tross erleichtert hinzufügte. Zuvor war er in vier aufeinanderfolgenden Spielen und insgesamt 471 Minuten ohne Treffer geblieben. Eine Zeitspanne, die der Torjäger unter Trainer Thomas Tuchel noch nie erlebt hat.
Und in der ersten Halbzeit gegen Freiburg war durchaus zu sehen, dass diese Flaute auch den sonst so lockeren Stürmer beschäftigte: Zweimal bekam er im Strafraum den Ball maßgenau serviert – einmal traf er ihn schlecht, einmal gar nicht. Auch weitere hochkarätige Gelegenheiten ließ er liegen. „Das gibt es immer, das hat man in den letzten 50 Jahren Bundesliga immer wieder erlebt, dass ein Torjäger nicht trifft, dass er zweifelt und überlegt“, sagte Zorc.
Ärger in der Kabine
Weil bis auf Sokratis auch sonst niemand traf, saßen die Dortmunder in der Pause in der Kabine und ärgerten sich, dass es nur 1:0 stand. „So mussten wir hinten immer hellwach bleiben“, sagte Julian Weigl. Anders als so manches Mal zuletzt aber brachte der BVB das Spiel hochkonzentriert zu Ende, baute die Führung sogar noch aus – weil zunächst Marco Reus dem Torjäger a.D. Aubameyang den Ball fast auf der Torlinie bereitlegte und später Erik Durm ihn kaum weniger präziser bediente.
Mit nun 19 Treffern führt Aubameyang gemeinsam mit Bayerns Robert Lewandowski die Torjägerliste an, die nächstbesten Dortmunder Ousmane Dembélé und Lukasz Piszczek kommen auf fünf. Der BVB ist abhängig von den Treffern jenes Mannes, der Freiburg wortlos, aber sichtlich erleichtert verließ. Sein Trainer freute sich nicht weniger: „Das ist das Beste für uns alle, wenn Auba nicht mehr nachdenkt, wenn er sich auf die kommenden Aufgaben freut, wenn er sich auf die nächsten Chancen freut und wenn er seine Leichtigkeit zurück hat“, sagte Tuchel.
Denn es steht einiges auf dem Spiel in den kommenden Wochen: In der Bundesliga muss Platz drei verteidigt, im Champions-League-Achtelfinale gegen Benfica Lissabon ein 0:1 aus dem Hinspiel gedreht werden. Und schon am Dienstag geht es im DFB-Pokal zu den Sportfreunden Lotte (3. Liga), wo es wenig zu gewinnen und umso mehr zu verlieren gibt.