Dortmund. Im Elfmeterschießen gegen Hertha sorgte auch BVB-Torhüter Roman Bürki für den Sieg – wehrte danach aber die Komplimente ab.
Der Held des Abends trat zwar mit breitem Grinsen vor die wartenden Journalisten, gab sich ansonsten aber bescheiden: „Elfmeterkiller? Elfmeterkiller wäre ich, wenn ich alle Schüsse, an denen ich dran war, auch gehalten hätte“, sagte Roman Bürki, Torhüter von Borussia Dortmund, nachdem der 4:3-Sieg nach Elfmeterschießen gegen Hertha BSC besiegelt war.
Bürki kannte Daridas Ecke
Tatsächlich hatte Bürki nur einen Versuch abgewehrt, den von Vladimir Darida – mit etwas Glück aber wären es drei gewesen: Der Schuss von Alexander Esswein ging vom Fuß des Torhüters noch in den Winkel, den Versuch von Sami Allagui patschte Bürki so unglücklich nach vorne, dass er sich noch über die Linie drehte. Fabian Lustenberger hatte an die Latte geschossen, Salomon Kalou über das Tor. An allen Schüssen, die aufs Tor gingen, war Bürki also dran.
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Dabei verließ er sich vor allem auf seinen Instinkt, denn das Gespräch mit Torwarttrainer Teddy de Beer vor dem Elfmeterschießen hatte wenig Erhellendes gebracht: „Er wollte mir nur zeigen, dass die meisten Schützen, die wir analysiert haben, schon ausgewechselt sind“, sagte Bürki lachend. Immerhin: Darida kennt Bürki noch aus Freiburg, er wusste, dass der Berliner gerne die aus Sicht des Torhüters linke Seite anvisiert. „Das war zum Glück auch heute so“, freute sich Bürki.
Nach dem Sieg folgt die Dopingprobe
Vor dem Elfmeterschießen hatte er der Torhüter nicht viel zu tun gehabt, musste sich vor allem in der Verlängerung in erster Linie darum kümmern, nicht festzufrieren. „Deswegen bin ich vor dem Elfmeterschießen auch nochmal kurz rein, um mich aufzuwärmen und auf Toilette zu gehen“, sagte er schmunzelnd. Letzteres war rückblickend betrachtet ein Fehler, denn Bürki wurde zur Dopingprobe ausgelost – und musste nun ordentlich Getränke zu sich nehmen, um die geforderte Menge Urin abgeben zu können.
Es war das einzige, was aus Bürkis Sicht so richtig schief lief an diesem nicht unkomplizierten Abend. Und da er sich selbst nicht loben wollte, übernahmen das eben die Kollegen: „Auf der Linie ist er sowieso super“, sagte Matthias Ginter. „Wir können uns auf ihn verlassen.“ Es war nicht das euphorischste aller Komplimente – aber für einen Torhüter auch nicht das schlechteste.