Dortmund. Borussia Dortmund hat am Mittwoch im DFB-Pokal gegen Hertha BSC gewonnen. Im Elfmeterschießen. Es war eine umkämpfte Partie. Der Spielbericht.
Roman Bürki tänzelte ein letztes Mal, dann versetzte er im Sprung der Latte einen kräftigen Hieb mit den Handschuhen. Es war als wolle er beschwören, dass es gut ausginge. Sekundenbruchteile später sah der Torwart von Borussia Dortmund den Schuss von Salomon Kalou über die Latte zischen. Der entscheidende Fehlversuch. Ohrenbetäubender Lärm brach los. Mit einem 4:3 (1:1) nach Elfmeterschießen zog der BVB am Mittwochabend gegen Hertha BSC ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Bürki avancierte mit einem gehaltenen Elfmetern zum Held, die Dortmunder Schützen Ousmane Dembélé, Pierre-Emerick Aubameyang und Gonzalo Castro trafen. Das reichte, um weiter dabei zu sein.
Es war das glückliche Ende einer fast epischen Partie. Beide Teams standen sich am Ende gegenüber wie zwei taumelnde Boxer, die willens aber zu kraftlos für den einen entscheidenden Hieb waren. Ein Abnutzungskampf, sichtbar an Ousmane Dembélé. Der Dortmunder Offensivkönner war gelaufen wie wild, aber gegen Ende der ersten Halbzeit der Verlängerung blieb er von Krämpfen geplagt auf dem Boden liegen. Mit der Trage vom Platz gebracht verfolgte er das Spiel ein paar Minuten lang bäuchlings auf dem Rasen liegend, in eine Decke gehüllt. Dabei wurde er massiert. Er schleppte sich später zurück aufs Feld. Humpelnd. Doch Tore brachte die Verlängerung keine, nur eine Gelb-Rote Karte gegen den kurz vor Schluss endlos zeternden Sokratis.
Kalou erzielt die Hertha-Führung
Dass es auf gemütliche Weise nicht gehen würde, dokumentierte Berlin schnell. Herthas Vedad Ibisevic hatte, eingeladen von Sokratis, die erste gute Chance (9. Minute). Dieser kleine Schreck beflügelte Schwarz-Gelb zu einer Doppelchance durch Pierre-Emerick Aubameyang. Doch einmal verbaselte der Torjäger (15.), einmal scheiterte er an Berlins Torwart Rune Jarstein (16.). Dann war wieder Berlin dran: Erst musste Bürki einen Kopfball von John Anthony Brooks parieren, dann köpfte Ibisevic über das fast leere Tor (26.). Eine Minute später ging die Hertha in Führung: Salomon Kalou spitzelte eine Flanke volley ins Dortmunder Tor. 0:1.
Doch Dortmund schlug in der zweiten Halbzeit zurück. Nicht einmal 120 Sekunden waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als Dembélé zunächst den Innenpfosten traf und der Ball aber wenige Sekunden später bei Marco Reus landete. Der Nationalspieler traf aus kurzer Distanz überlegt. Ausgleich. Und der BVB wollte die Wende sofort. Ein Treffer von Aubameyang wurde wegen eines regelwidrigen Einsatzes zurückgepfiffen (58.), ein Distanzschuss von Raphael Guerreiro von Jarstein gerade noch pariert (66.). Dann begann der Krimi so richtig.
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