Dortmund. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kündigt nach den Vorkommnissen im Bundesliga-Spiel gegen Leipzig ein hartes Durchgreifen an.
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat erneut Stellung zu den Vorkommnissen rund um das Bundesliga-Topspiel zwischen dem BVB und RB Leipzig bezogen. In einer Videobotschaft äußert sich der 57-Jährige zu den Attacken einiger BVB-Anhänger gegen Leipziger Fans, die bei der Ankunft am Stadion massiv mit Dosen, Steinen, Bierkästen und Feuerwerkskörpern beworfen wurden. 28 Strafanzeigen zählte die Polizei Dortmund. Vier Polizisten und sechs Fans aus Leipzig wurden verletzt. "Auch zwei Tage nach den Ereignissen vom Samstag im Spiel gegen Leipzig sind wir immer noch schockiert über diese massive Gewalt und die Beleidigungen, die dort stattgefunden haben", betont Watzke, der sich schon am Sonntag von den Krawallmachern distanzierte und sich persönlich bei Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick entschuldigte.
BVB-Geschäftsführer Watzke bittet Öffentlichkeit um Geduld
Der BVB-Boss kündigt ein hartes Durchgreifen an. "Sie können sicher sein, dass wir alles tun, was in unserer Macht steht, um diesen Dingen ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben", sagt er.
Zwei Tage nach dem Spiel könne der Verein erste Ermittlungserfolge verzeichnen. Die Auswertung von Film-, Video- und Beweismaterial soll auch in den nächsten Tagen helfen, die Übeltäter zu identifizieren. Watzke hofft auf eine schnelle Aufklärung, bittet die Öffentlichkeit allerdings noch um Geduld: "Wir haben das Gefühl, dass wir erste Täter ermitteln konnten. Ich bitte allerdings noch einige Tage um Geduld. Denn jetzt geht Präzision und Genauigkeit vor Schnelligkeit. Wir werden die Öffentlichkeit in der kommenden Woche gezielt über Erfolge informieren und ausführlich Stellung dazu nehmen, wie hart sanktioniert wird."
DFB-Präsident Grindel fordert "Aufstand der Anständigen"
DFB-Präsident Reinhard Grindel will nach den Vorfällen beim Bundesliga-Spiel von Borussia Dortmund gegen RB Leipzig nicht zur Tagesordnung übergehen. Dies betonte der Spitzenfunktionär in einer Stellungnahme vom Montag. "Angesichts der gewalttätigen Ausschreitungen und massiven Gefährdung von Familien und Kindern außerhalb des Stadions sowie der menschenverachtenden Transparente auf der Tribüne dürfen wir nach der ersten Empörungsrhetorik nicht zur Tagesordnung übergehen", sagte Grindel.
"Wichtig ist jetzt vielmehr eine grundlegende Debatte, an deren Ende eine gemeinsame Linie gegen jede Form physischer und psychischer Gewalt stehen muss", erklärte Grindel. Man brauche einen "Aufstand der Anständigen in den Kurven, klare Distanzierungen von Gewalt." Und man benötige Staatsanwaltschaften, die Täter konsequent verfolgen und dafür sorgen, dass sie schnell und tatangemessen verurteilt würden. (mit dpa)