Mainz/Dortmund. Weil BVB-Fans in Mainz Pyrotechnik zündeten, droht ein Teilausschluss bei einem Heimspiel. Die Gruppierung “0231 Riot“ soll verantworlich sein.

  • Beim 1:1 des BVB in Mainz zündeten einige schwarz-gelbe Anhänger Pyrotechnik
  • Der BVB steht wegen anderer Vergehen noch unter Bewährung
  • Beim nächsten Heimspiel gegen RB Leipzig sollen aber wohl keine Fans ausgeschlossen werden

Borussia Dortmund muss nach Informationen dieser Redaktion vor dem Heimspiel gegen Aufsteiger RB Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr/live in unserem Ticker) keinen Teilausschluss seiner Fans fürchten. Ein solcher wäre nach den Zündeleien einiger BVB-Anhänger beim Auswärtsspiel in Mainz (1:1) erst nach einem rechtskräftigen Urteil des Sportgerichts möglich – und die Wahrscheinlichkeit, dass dieses bis zum Heimspiel gegen Leipzig erreicht wird, geht gegen Null. Der Klub wollte sich mit Hinweis auf ein schwebenden Verfahren nicht äußern.

In Mainz hatte ein Teil des Dortmunder Anhangs vor Beginn der zweiten Halbzeit im Gästeblock Pyrotechnik entzündet. In der Regel verhängt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in einem solchen Fall Geldstrafen, aber der BVB steht noch bis zum 31. Mai 2017 unter Bewährung: Beim DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München am 21. Mai 2016 (Bayern gewann mit 4:3 nach Elfmeterschießen) hatten Anhänger durch das Anzünden von Pyrotechnik dafür gesorgt, dass die zweite Halbzeit mit einer Verspätung von zwei Minuten angepfiffen werden musste. Das DFB-Sportgericht verhängte eine Geldstrafe von 75.000 Euro - und drohte mit einem Teilausschluss der Fans, falls es innerhalb der Bewährungsfrist noch einmal Probleme geben sollte. Das DFB-Sportgericht bewertete damals auch noch weitere Vorfälle der Fans.

„So muss in diesem Fall beim darauffolgenden Dortmunder Bundesliga-Heimspiel der Unterrang der Südtribüne (Stehplatzbereiche 10 bis 15) geschlossen bleiben“, heißt es in dem Urteil. „Zudem dürfen dort auch keine Banner, Plakate oder Transparente aufgehängt werden.“ Dies gilt dann, wenn der DFB die Vorfälle von Mainz als „schwerwiegenden Wiederholungsfall“ und damit als vergleichbar zu den Ereignissen beim Pokalfinale in Berlin einstuft.

Eine vierte Gruppe soll für den Pyro-Vorfall verantwortlich sein

Augenzeugen zufolge waren es in Mainz nicht die etablierten Gruppen, die zündelten, sondern eine als „vierte Gruppe“ oder „0231 Riot“ bezeichnete, relativ junge Gruppierung. Während die drei übrigen Gruppen sich nach dem DFB-Urteil Zurückhaltung auferlegt haben, sucht „0231 Riot“ die Konfrontation mit der Vereinsführung. Die übrigen Auswärtsfans waren vorab nicht über die Aktion in Mainz informiert, Anwesende berichten von Entsetzen unter dem restlichen Anhang.