Essen. Borussia Dortmunds Neuzugang fühlte sich in der Hinrunde nicht genügend geschützt. Von seiner starken Hinrunde ist Ousmane Dembélé überrascht.
- Borussia Dortmunds Neuzugang fühlte sich in der Hinrunde nicht genügend geschützt
- Reaktionen von Franck Ribery kann er nachvollziehen
- Von seiner starken Hinrunde ist Ousmane Dembélé überrascht
Sein Trainer Thomas Tuchel hat damit eine Debatte in der Fußball-Bundesliga losgetreten, nun tritt Ousmane Dembélé diesem zur Seite. Der Neuzugang von Borussia Dortmund hat sich über die Inkonsequenz beziehungsweise falsche Gewichtung beim Ahnden von Fouls beschwert. „Es ist nicht normal, dass wir als Mannschaft am meisten gefoult werden, selbst die wenigsten Fouls machen, aber dennoch viele Gelbe Karten haben. Das verstehe ich nicht“, sagte der Franzose in einem Interview der Sportbild.
Tuchel hatte in der Hinrunde mehrfach darauf hingewiesen, dass seine Mannschaft über Gebühr häufig gefoult werde und gerade die taktisch begründeten Vergehen nicht ausreichend sanktioniert würden. Unterstützung erhält er nun von seinem Offensivspieler: „Es nervt mich, dass es die Gegner gerade in den letzten fünf, sechs Spielen extrem darauf angelegt haben, unseren Spielfluss zu unterbinden – mit taktischen Fouls, ohne dass sie dafür rechtzeitig bestraft wurden. Ich wünsche mir wirklich, dass die Schiedsrichter früher und härter durchgreifen.“
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Der 19-Jährige, der in der Bundesliga schon fünf Tore erzielt und zwölf weitere vorbereitet hat, beklagt zudem, dass die gegnerischen Verteidiger immer häufiger ihn selbst aufs Korn nehmen: Er fühle sich nicht genug geschützt: „Es gab Gegenspieler, die haben mich in einem Spiel fünf- oder sechsmal gefoult, ohne verwarnt zu werden. Und wenn, dann häufig erst sehr spät – das ist nicht gut.“
Verständnis für Franck Ribery
Von daher könne er auch verstehen, dass einem Spieler wie seinem ebenfalls oft gefoulten Landsmann Franck Ribéry dann mal die Sicherungen durchbrennen: „Irgendwann überreagiert man, wenn man ständig gefoult und provoziert wird. Man sollte sich beherrschen, aber es ist mitunter wirklich schwierig.“ Für sich selbst sieht Dembélé aber nicht die Gefahr, wegen einer Tätlichkeit oder dergleichen vom Platz gestellt zu werden: „Ich bin grundsätzlich eher ein ruhigerer Typ. Aber wenn ich so oft gefoult werde, ohne dass etwas passiert, und ich bekomme sofort weine Karte, wenn ich foul spiele, macht mich das schon wütend.“ Angst um seine Gesundheit hat er jedenfalls nicht: „Es gehört zum Profifußball dazu, und es zeigt mir doch, dass mich die Gegner offensichtlich nicht mit fairen Mitteln stoppen können. Deshalb werde ich weiter meine Dribblings machen.“
Grundsätzlich zeigt sich der Franzose nicht überrascht, auch als junger Bundesliga-Neuling gleich so durchgestartet zu sein: „Nein, wieso? Ich bin nicht hierhergekommen, um nur zum Kader zu gehören. Ich kann mit unglaublich viel Selbstvertrauen aus Rennes. Ich wollte spielen, der Mannschaft sofort helfen – das ist mir zum Glück bisher gelungen. Aber ich stehe erst am Anfang meiner Entwicklung.“
Gleichwohl habe er sich massiv umstellen, an den Unterschied zwischen dem Fußball in Frankreich und Deutschland gewöhnen müssen: „ Der Rhythmus und das Tempo, auch in der täglichen Trainingsarbeit. Dass es jeden Tag so intensiv ist, im Training und in jeder Partie – das hätte ich nicht gedacht.“ Mit dem BVB verfolgt Dembélé nun vor allem ein Ziel: „Wir wollen unter die ersten Drei. (ab).“