Essen. Lothar Matthäus nimmt in einer Sportbild-Kolumne zehn Bundesligaspieler in die Pflicht. Auch ein weiterer Dortmunder bekommt sein Fett weg.
Bis zum Ende der Woche bereitet sich Borussia Dortmund noch in Marbella auf die Rückrunde der Fußball-Bundesliga vor. Unter der andalusischen Sonne schwitzt auch Mario Götze: Der Weltmeister-Macher weiß genau, dass zwei Torbeteiligungen in den ersten 16 Saisonspielen nicht den Ansprüchen genügen. Nicht den eigenen, nicht denen des Arbeitgebers, der im zurückliegenden Sommer bei der Rückholaktion ins Ruhrgebiet immerhin 20 Millionen Euro an den FC Bayern überwiesen hat. Lothar Matthäus glaubt nicht daran, dass 2017 für den 24-Jährigen besser wird. „Götze wirkt nicht frisch, nicht frei und auch nach wie vor nicht fit“, schreibt Matthäus in einer Kolumne für die Sportbild über den schwarz-gelben Offensivspieler, „ich sehe seine Position beim BVB stark gefährdet.“
Matthäus: Götzes Hinrunde geht nicht schlechter
Zehn Bundesliga-Stars hat sich der 55 Jahre alte Weltmeister von 1990 zur Brust genommen. Götze kommt besonders schlecht weg bei Matthäus: „So hart es klingen mag: In der Rückrunde kann es nicht schlechter werden als in der Hinrunde. Götze bekam von Tuchel Einsatzzeiten und Vertrauen, aber er hat nur sehr wenig gezeigt. Selbst bei Bayern war er torgefährlicher.“ Der Kritisierte sagte vor wenigen Tagen im Trainingslager in Marbella noch: „Klar assoziieren mich viele mit damals, ich noch 19 oder 20 war.“ Matthäus scheint aber den Glauben zu verlieren, dass der Dortmunder noch mal seine Bestform erreichen wird: „Irgendetwas fehlt bei ihm. Vielleicht hat er in jungen Jahren zu viele Erfolge gefeiert und nie gelernt, um seinen Platz zu kämpfen.“
Meyer mit Luft nach oben
Auch beim Revier-Nachbarn Schalke 04 sieht Matthäus einen Spieler, der unter seinen Möglichkeiten bleibt: Max Meyer. Dem 21-Jährigen hält der deutsche Rekordnationalspieler aber noch zugute, im Sommer bei den Olympischen Spielen in Rio gespielt und immerhin die Silbermedaille gewonnen zu haben. Bei Meyer läge das Problem woanders: „Unter Markus Weinzierl hat sich das Schalker Spiel verändert. Für Meyer wäre die Position hinter den Spitzen, auf der er sich frei bewegen kann, eigentlich perfekt“, schreibt Matthäus. „Nun muss er im 4-4-2 aber als zweiter Stürmer agieren, dort viel Laufarbeit verrichten und den Gegner schon früh attackieren. Nun stimmt seine Torquote nicht mehr, er traf erst einmal. Aber das liegt eben auch daran, dass er nicht mehr aus der Tiefe kommen kann.“
Mit Schürrle kann Tuchel nicht zufrieden sein
In André Schürrle hat Matthäus noch einen zweiten Dortmunder ausfindig gemacht, mit dessen Leistungen er in der ersten Saisonhälfte nicht zufrieden war. Und der 26-Jährige wird genauso kritisiert wie Teamkollege Götze. „Seitdem Schürrle bei Chelsea war und es dort nicht gepackt hat, geht der Zeiger nach unten. Natürlich hatte er Verletzungen, aber das kann keine Ausrede sein“, heißt es in der Kolumne. „Die Hoffnung in Dortmund war, dass Schürrle mit seinem alten Förderer Tuchel wieder zu der Leistungsstärke findet, die ihn einst auszeichnete. Tuchel kann mit ihm nicht zufrieden sein, seit Jahren hat Schürrle nicht den nächsten Schritt gemacht.“ Das hat in Matthäus' Vorstellungen schon bald Konsequenzen: „Mit Dembélé, Reus, Mor, Pulisic oder Kagawa hat er enorme Konkurrenz. Ihm droht schon bald die Bank.“