Dortmund. . Marco Reus sah am Freitag in Hoffenheim Gelb-Rot. Damit fehlt er dem BVB gegen Augsburg. Sein Trainer Thomas Tuchel hat dafür kein Verständnis.
- Tuchel hat überhaupt "kein Verständnis" für die Sperre
- Fernsehbilder zeigen: Die gelb-rote Karte für Reus war unberechtigt
- Der BVB-Trainer beklagt zudem, dass Spieler seines Teams überdurchschnittlich oft gefoult werden
Sein zuletzt formstarker Nationalspieler wird im letzten Spiel des Jahres 2016 am Dienstag (20 Uhr) gegen den FC Augsburg aufgrund seiner Gelb-Roten Karte in der jüngsten Partie gegen 1899 Hoffenheim fehlen. Was Tuchel so wütend macht: Der Platzverweis, so zeigten es die Fernsehbilder anschließend, war unberechtigt gewesen. Reus war gefoult worden.
"Das hat ja schon beinahe absurde Züge, dass wir in Hoffenheim einen Spieler verlieren, der nachweislich nichts getan hat und der im Spiel danach gesperrt bleibt. Dafür habe ich kein Verständnis", echauffierte sich Tuchel: "Das ist ja so, als wenn der Detektiv dir einen Ladendiebstahl unterstellt, alle Kameras beweisen, dass du nichts gemacht hast und du aber trotzdem eine Woche in den Bau gehst."
Tuchel fühlt sich ungerecht behandelt
Tuchel fühlt sich in dieser Sache, aber auch in der Frage, wie oft seine Mannschaft gefoult wird, ungerecht behandelt. "Wenn ich mir erlaube das zu thematisieren, dann bin ich wieder der, der rumheult. Dann ist vom Fußball als Männersport die Rede, von gesunder Härte. Aber das ist es eben nicht. Ein Foul ist keine gesunde Härte, das ist eine Regelüberschreitung. Wir werden im Schnitt öfter gefoult als die unfairste Mannschaft der Liga im Schnitt foult." Marco Reus bleibt für ein Spiel gesperrt, weil sich der Schiedsrichter auf eine Tatsachenentscheidung zurückziehen kann. An dieser kann nachträglich nicht gerüttelt werden.
Neben Reus droht der BVB in der Partie gegen Augsburg auf weitere Leistungsträger verzichten zu müssen. Abwehrchef Sokratis (Fußprellung) war unter der Woche angeschlagen und fehlte am Freitag beim Abschlusstraining, weil er zum zweiten Mal Vater wurde. Bei Gonzalo Castro (Rippe), Lukasz Piszczek (Leiste) und Erik Durm (Rücken) ist eine Besserung eingetreten, die einen Einsatz offenbar möglich macht. Raphaël Guerreiro hat nach seinen muskulären Problemen im Leistenbereich einen kleinen Rückschlag erlitten und wird gegen Augsburg fehlen.