Dortmund. . Im Achtelfinale der Champions League trifft der BVB auf Benfica Lissabon. Ex-Spieler Wilhelm Burgsmüller erinnert sich an das legendäre 5:0.
- Im Achtelfinale der Champions League trifft der BVB auf Benfica Lissabon
- Ex-Spieler Wilhelm Burgsmüller erinnert sich an das legendäre 5:0
- Der 84-Jährige traut Thomas Tuchels Mannschaft aktuell viel zu
Wie sein Gegenspieler damals hieß, weiß Wilhelm Burgsmüller nicht mehr. Der Name des Gegners aber ist dem ehemaligen Spieler von Borussia Dortmund in bester Erinnerung. „Schon wieder Benfica Lissabon“, schoss es ihm durch den Kopf, als der Achtelfinal-Gegner des BVB in der Champions League ausgelost wurde.
Was die Reaktion bei Burgsmüller ausgelöst hatte: Der 84-Jährige stand am 4. Dezember 1963 auf dem Platz, als die Borussen den damaligen portugiesischen Meister im Pokal der Landesmeister im Stadion Rote Erde mit 5:0 besiegten. Ebenfalls im Achtelfinale. Das hatte damals niemand so erwartet.
Das 1:2 im Hinspiel wettgemacht
Denn Benfica verfügte über ein richtiges Star-Ensemble – allen voran Portugals Legende Eusébio. Doch der BVB war stärker. „Denen haben wir ganz schön einen mitgegeben. Es war ein Tag, an dem bei uns alles lief“, sagt Burgsmüller, der damals rechter Verteidiger war. Er erinnert sich an seine Rolle: „Bei denen hat auf der linken Seite eine richtige Rakete gespielt. Der Mann war bei mir allerdings gut aufgehoben.“ Durch den Sieg zog die Mannschaft von Trainer Hermann Eppenhoff ins Viertelfinale ein. Denn das Hinspiel hatten die Portugiesen nur 2:1 gewonnen.
Das Erreichen der Runde der letzten Acht feierte der BVB in nobler Atmosphäre: „Wir waren im Römischen Kaiser. Die Spieler von Benfica waren auch dabei“, erzählt Burgsmüller. Selbstverständlich sei die Stimmung bei den Borussen hervorragend gewesen.
„Die Portugiesen waren allerdings auch gut drauf. Sie haben neidlos anerkannt, dass wir besser waren. Aber es blieb ja auch nichts anderes übrig. So haben wir dann ein Bierchen zusammen getrunken“, schildert der dreimalige Meister-Spieler der Borussia seine Erinnerungen an die Feier.
Seit 65 Jahren ist er Vereinsmitglied beim BVB, er beobachtet die Mannschaft von Thomas Tuchel sehr genau. Der 84-Jährige hat festgestellt, „dass wir sehr starke Einzelspieler haben. Aber die Mannschaft muss sich noch ein bisschen besser finden“. Ob er dem Vizemeister einen Triumph zutraut wie vor 53 Jahren? Seine Einschätzung: „Warum nicht? Real Madrid hat in Dortmund auch eine ganz schöne Packung bekommen.“
Doch bei aller Nostalgie: Die Mannschaft von Rui Vitória führt derzeit die portugiesische Liga vor dem FC Porto und BVB-Gruppengegner Sporting Lissabon an.
Enorme Dynamik befürchtet
„Das wird eine schwere Aufgabe für uns“, sagt Dortmunds Kapitän Marcel Schmelzer. Manager Michael Zorc wird deutlicher: „Ein Top-Klub, der mit seiner Wucht enorme Dynamik entfachen kann. Dieses Los ist ein sehr attraktives.“