Dortmund. Erstmals seit acht Monaten stand Neven Subotic wieder auf dem Platz – in der Regionalliga. Sein Comeback endete traumhaft. “Das war wie im Disneyland“, so Subotic.

Es fehlte eigentlich nur noch, dass der Himmel aufgerissen wäre und ein Sonnenstrahl den Spieler mit der Nummer 15 in helles Licht getaucht hätte. Doch auch so inszenierte die Realität einen Abend, wie ihn sich viele Hollywood-Drehbuchautoren nicht getraut hätten – wegen erhöhter Kitschgefahr.

Es lief die 86. Minute. 0:0 stand es im Regionalliga-Duell zwischen der U23 von Borussia Dortmund und dem SV Rödinghausen. BVB-Spieler Massih Wassey schlug noch einmal einen Eckball in den Strafraum. Und in der Mitte schraubte sich Neven Subotic hoch, köpfte den Ball in Richtung Tor, sah, wie ihn der Torhüter abwehrte und stocherte die Kugel im Nachsetzen ins Netz.

Neven Subotic, der acht Monate keinen Fußball hatte spielen können, wegen einer Thrombose und einer anschließenden Rippen-Operation. Der nun sein Comeback feierte – anders als Marco Reus am Abend zuvor nicht im Signal Iduna Park, in der Champions League gegen Legia Warschau. Sondern im Stadion Rote Erde. Gegen Rödinghausen. Auf einem holprigen Platz, noch dazu durchweicht durch die Regenfälle des Tages. Hier betrat Subotic die Fußballbühne wieder – und verschaffte sich das filmreife Ende.

BVB-Fans feiern Subotic

„Das war wie im Disneyland“, strahlte der 27-Jährige anschließend, vollkommen überwältigt von den Emotionen – die nicht nur das Spiel ausgelöst hatte: Die 987 Zuschauer feierten den Rückkehrer nach Abpfiff mit Sprechchören und Gesängen minutenlang, nicht nur wegen dessen Treffers. Subotic, der seit 2008 für den BVB spielt, ist einer der beliebtesten BVB-Profis. Wegen seines bedingungslosen Einsatzes auf dem Platz und seiner umgänglichen Art und seines großen sozialen Engagements abseits des Rasens. Dass er schon vor seiner Verletzung in der Profimannschaft unter Trainer Thomas Tuchel kaum noch eine Rolle spielte, tut dem keinen Abbruch.

„Das bedeutet mir sehr viel“, sagte der Serbe über die Reaktionen des Publikums – mehr als mancher Moment, den er im größeren Stadion nebenan erlebt hatte. „Ich kann es gar nicht beschreiben“, so der Innenverteidiger. „Mein Herz hüpft vor Freude.“

Auch Daniel Farke, Trainer der U23, hatte seinen Spaß an der Situation: „Es freut mich für Neven Subotic, dass er das Ding entscheidet“, sagte er. Farke dürfte in den kommenden Wochen des öfteren das Vergnügen mit dem 1,93 Meter großen Innenverteidiger haben. Denn bei den Profis dürfte sich an seiner Situation wenig ändern. Und Subotic will egrne weiter für die U23 auflaufen. „Ich brauche Spielpraxis nach dieser langen Pause“, sagt er. „Das ist durch nichts zu ersetzen.“