Dortmund. Der BVB hat gegen Hertha BSC nur 1:1-Unentschieden gespielt. Dabei enttäuschte Weltmeister Mario Götze. Die Schwarz-Gelben in der Einzelkritik.

Roman Bürki: Der Schweizer Nationaltorwart wurde über weite Strecken des Spiels kaum gefordert. Doch gleich der erste Schuss auf seinen Kasten landete im Netz (51.). Valentin Stocker ließ ihm keine Abwehrchance. Verhinderte das 0:2 durch sein geschicktes Herauslaufen (74.). Note: 3

Felix Passlack: Das Eigengewächs durfte auf der rechten Abwehrseite für den verletzten Lukasz Piszczek ran. Sah in der 15. Minute nicht gut aus, als er zunächst den Ball verlor und dann für einen Berliner Freistoß kurz vor dem Strafraum sorgte. Steigerte sich im Verlauf des Spiels. Defensiv ohne Fehler, schaltete sich immer wieder vorne ein. Note: 3

Matthias Ginter: In Abwesenheit von Sokratis der neue Abwehrchef. Machte einen deutlich sichereren Eindruck als Debütant Merino. Überzeugte mit einer guten Passquote (92 Prozent) und einer starken Zweikampf-Führung (67 Prozent gewonnen). Beim Gegentor allerdings zu passiv. Dadurch ließ er das Zuspiel auf Valentin zu (51.). Holte kurz vor dem Ende gegen den Berliner Torschützen einen Platzverweis heraus (90.). Note: 3,5

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Mikel Merino: Der Spanier profitierte von den personellen Problemen und kam zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz im BVB-Trikot. Die Nervosität war dem 20-Jährigen in einigen Szenen anzumerken. Hob bei der Chance von Stocker das Abseits auf. (29.). Sein leichtfertiger Fehlpass führte wenig später zur zweiten Hertha-Chance durch Esswein (31.). Hatte in der ersten Halbzeit stolze 73 Ballkontakte, aber auch elf Fehlpässe. Daran krankte das Dortmunder Spiel. In den Zweikämpfen dafür ohne Fehl und Tadel. Ließ beim 0:1 den Torschützen Valentin Stocker enteilen. Note: 5

Marcel Schmelzer: Der Kapitän schaltete sich immer wieder in die Offensive ein, ohne dabei Akzente setzen zu können. Gegen den schnellen Esswein hatte er zu Beginn einige Probleme, danach machte er seine Seite zu. Musste verletzungsbedingt vom Platz. Note: 4.

Sebastian Rode: Seine 60 unauffälligen Minuten gegen die Hertha unterstrichen, warum er sich beim FC Bayern nicht durchsetzen konnte. Er verstand es nicht, das Kommando für Weigl zu übernehmen, den die Hertha-Defensive geschickt aus dem Spiel nahm. Der Ex-Frankfurter muss sich deutlich steigern, sonst wird er nicht ansatzweise die Lücke schließen können, die der Abgang von Ilkay Gündogan hinterlassen hat. Note: 5

Julian Weigl: Der Chef im Dortmunder Mittelfeld hatte gegen die Berliner, die es vor allem auf ihn und Götze abgesehen hatte, keinen leichten Stand. Das war einer der Hauptgründe, warum der BVB nur schwer ins Spiel ins kam. Erst als die Kräfte bei den Berlinern nachließen, wurde auch Weigl stärker. Note: 4

Christian Pulisic: Tolle Flanke auf Mor, der freistehend die erste Chance vergab (6.). Auffälligster Dortmunder Spieler in der ersten Halbzeit. Brachte in einigen Szenen Schwung in das statische BVB-Spiel, erfolgreich zu Ende bringen konnte er seine starken Dribblings allerdings nicht. Note: 3,5

Mario Götze: Leitete die erste Chance durch Mor gekonnt ein (6.). Wenn er mal am Ball war, kam auch etwas dabei herum. Doch das war viel zu selten der Fall. Hertha nahm den Weltmeister mit einer klassischen Manndeckung aus dem Spiel. Seine Kollegen schafften es nicht, ihn in Szene zu setzen. Von einem Mann seiner Klasse muss dennoch viel mehr kommen. Ein Rückfall in alte Bayern-Zeiten. Musste nach einer Stunde vom Platz. Note: 5

Emre Mor: Der 19-jährige Türke durfte für den angeschlagenen Dembélé von Beginn an ran. Schon nach sechs Minuten hatte er einen perfekten Einstand auf dem Fuß, er verzog jedoch aus kurzer Distanz. Auch nach einer schönen Einzelleistung zu Beginn der zweiten Halbzeit fehlte nicht viel (47.). Seine Tempo-Dribblings konnten sich genau wie auf der anderen Seite bei Pulisic sehen lassen. Stark seine Flanke auf Aubameyang, der an Jarstein scheiterte (65.). Machte sich eine passable Leistung mit seiner Tätlichkeit gegen Langkamp kaputt, für die er berechtigterweise die Rote Karte sah. Note: 4.

Pierre-Emerick Aubameyang: Eine Stunde lang war vom Dortmunder Top-Stürmer nichts zu sehen, dann folgten seine verhängnisvollen 15 Minuten, in denen er fast zur tragischen Figur des Spiels avancierte. Scheiterte nach starker Mor-Flanke an Jarstein (65), zwei Minuten später alleine vor dem Hertha-Keeper am Pfosten und in der 77. Minute sogar vom Elfmeterpunkt. Der Handelfmeter war viel zu schwach getreten. Seine vierte Chance konnte es dann schließlich verwerten (81.). Note: 3,5

Ousmane Dembélé (ab 60.): Nach dem Rückstand entschied sich Tuchel im Mittelfeld für eine offensive Variante und brachte den jungen Franzosen für den schwachen Rode. Mit dieser Maßnahme lag der BVB-Trainer richtig. Dembélé bereitete kurz nach seiner Einwechslung die Großchance von Aubameyang vor (67.). Seinen zweiten tollen Assist konnte Aubameyang nutzen (81.). Note: 2

Shinji Kagawa (ab 60.): Kam für den blassen Götze und war deutlich auffälliger als der deutsche Nationalspieler. Holte den Handelfmeter heraus (75.). Note: 3

Joo-Ho Park (ab 67.): Durfte überraschend sein Debüt in dieser Saison feiern und vertrat den verletzten Schmelzer. Erledigte seinen Job in der Schlussphase ohne Fehler. Note: ohne Bewertung.