Dortmund. Der BVB hat gegen Hertha BSC 1:1-Unentschieden gespielt. Es war eine hitzige Partie mit zwei Roten Karten und einem Elfmeter. Der Spielbericht.
Am Ende stand ein Rekord, über den man sich nicht wirklich freuen konnte bei Borussia Dortmund: Zum 25. Mal blieb man im eigenen Stadion ungeschlagen - gegen Hertha BSC Berlin aber reichte es in einem insgesamt schwachen und zwischenzeitlich sehr hektischen Spiel nur zu einem 1:1 (0:0).
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Trotz aller Verletzungssorgen hatte Trainer Thomas Tuchel eine durchaus bundesligaerfahrene, aber auch sehr junge Mannschaft aufgeboten: im Durchschnitt nur 22,5 Jahr alt. Nur Neuzugang Mikel Merino feierte sein Pflichtspieldebüt für den BVB.
Die junge BVB-Elf erarbeitete sich schnell ein deutlisches Übergewicht an Ballbesitz und auch die erste gute Gelegenheit: Mario Götze setzte Christian Pulisic ein, der flankte von rechts - und Emre Mor setzte seine Direktabnahme aus spitzem Winkel über das Tor (6.).
Aber: Es sollte die einzige Dortmunder Torchance der ersten Halbzeit bleiben. Dem BVB-Spiel mangelte es erkennbar an Struktur, die eigentlich dafür zuständigen Julian Weigl und Mario Götze wurden von den Berlin fast durchgehend in Manndeckung genommen. Gefahr entstand so nur durch Einzelaktionen der schnellen Außenspieler Pulisic und Mor, die ihre Sololäufe aber allzu oft mit einer falschen Entscheidung selbst beendeten.
Berlin erarbeitete sich ein Plus an Torschüssen
Berlin verteidigte aber nicht nur, sondern erarbeitete sich mit schnellen, schnörkellosen Angriffen auch ein Plus an Torschüssen. Doch Alexander Esswein (17., 31.) und Valentin Stocker setzten ihre Versuche von der Strafraumgrenze über das Tor - und so ging es mit einem 0:0 in die Pause.
Das BVB-Spiel brauchte dringend frische Impulse, doch Tuchel verzichtete zunächst auf einen Wechsel. Und so kam es, wie es kommen musste: Vedad Ibisevic bediente Stocker mit der Hacke, der entwischte Merino und schob frei vor Bürki zur Berliner Führung ein (51.).
Tuchel reagierte, brachte nach einer Stunde Ousmane Dembélé und Shinji Kagawa für Götze und Sebastian Rode, die beide enttäuscht hatten. Und Dortmund erhöhte den Druck: Mor flankte, Aubameyang schoss aus kurzer Distanz, doch Hertha-Torhüter Rune Jarstein klärte mit einem Blitzreflex zur Ecke (65.). Kurz darauf war der BVB-Stürmer dann zu lässig, versuchte es nach Dembéleś feiner Vorlage mit einem Lupfer, den Jarstein noch an den Pfosten lenkte (67.). Es schien nicht der Tag des Torjägers zu werden, der auch den Elfmeter nach Genki Haraguchis Handspiel so schwach und unplatziert schoss, dass Jarstein problemlos abwehren konnte (77.).
Und dann erlöste Aubameyang doch noch sich und ein ganzes Stadion: Merino schickte Dembélé auf der linken Seite und dessen Hereingabe grätschte der Stürmer am langen Pfosten ins Tor (80.). Und es blieb turbulent: Mor schubste Sebastian Langkamp um, sah dafür die Rote Karte - eine sehr harte, aber keineswegs ungerechtfertigte Entscheidung (84.). Wenig später musste musste Stocker nach brutaler Grätsche gegen Ginter vorzeitig vom Platz (90.). Torchancen gab es trotz inzwischen deutlicher Dortmunder Überlegenheit nun nicht mehr - weshalb der BVB in der Tabelle erst einmal hinter der Hertha bleibt.