Wolfsburg. Fußball paradox in Wolfsburg: Der BVB gewann 5:1 gegen den VfL Wolfsburg, ohne wirklich zu glänzen. Nur einer überzeugte wirklich. Die Einzelkritik.

Roman Bürki: War lange der einzige Garant der Dortmunder Führung: Klärte mit starker Fußabwehr gegen Bruno Henrique (8.), reagierte stark als letzter Mann gegen Gomez (36.) und war auch sicher bei Rodriguez’ Freistoß ins Torwarteck aus 20 Metern (37.) und Arnolds Fernschuss (44.). Machtlos beim Gegentor (55.). Note: 1,5

Lukasz Piszczek: Ordentlicher Beginn, lud dann aber Wolfsburg mehrfach mit Fehlpässen zu Kontern ein und hatte so seine Probleme mit Bruno Henrique. Fing sich aber im zweiten Durchgang - und machte mit präzisem Kopfball noch das 5:1 (73.). Note: 3,5

Sokratis: Rettete stark als letzter Mann gegen Blaszczykowski (24.), kam dann gegen Gomez nicht hinterher, sodass der frei aufs Tor zulief (36.). Wackelte wie die gesamte Mannschaft zwischenzeitlich bedenklich, bekam das Geschehen dann aber gegen Ende immer besser in den Griff. Note: 3

Marc Bartra (bis 12.): Sein Spiel ist schnell erzählt: Bereitete mit überragendem Steilpass auf Guerreiro das 1:0 vor (4.), sah dann vor der ersten Wolfsburger Chance gar nicht gut aus gegen den dribbelnden Blaszczykowski (8.) und musste dann noch in der Anfangsphase verletzt raus - daher ohne Note.

Marcel Schmelzer: Die linke Seite war eine Problemzone in der Dortmunder Defensive - was erstens an der mangelnden Unterstützung durch Dembélé lag, zweitens aber auch daran, dass Kapitän Schmelzer nicht seinen besten Tag erwischte: Ließ sich von Blaszczykowski (8.) und Draxler (24.) zu leicht ausspielen, auch später stimmte die Abstimmung mit seinem Vordermann nicht immer - bis mit dem 4:1 die Luft raus war. Vergab vorne eine gute Torchance, als Casteels seinen Schuss hielt (19.). Note: 3,5

Julian Weigl: Wurde oft von Draxler zugestellt, konnte sich aber vor allem in der Anfangsphase immer wieder befreien und das BVB-Spiel aufziehen. Stark etwa sein Ballgewinn mit sofort folgendem Steilpass auf Dembélé (19.). Verlor wie die gesamte Mannschaft im weiteren Spielverlauf zunächst immer mehr den Faden - bis fast aus dem nichts zwei BVB-Treffer fielen und die Partie entschieden war. Note: 3,5

Christian Pulisic (bis 45.): Seinem Tempo auf der rechten Seite war Gegenspieler Rodriguez oft nicht gewachsen. Zählbares kam dieses Mal aber nicht heraus und zur Halbzeit musste der 18-Jährige draußen bleiben - Trainer Tuchel wollte mit dem ballsichereren Castro die Kontrolle erhöhen. Note: 3

Mario Götze (bis 69.): Gegen Darmstadt noch geschont, stand der Rückkehrer nun wieder in der Startaufstellung. Zeigte auch in diesem Spiel jene Defensivstärke, die oft übersehen wird, indem er die Passwege auf Arnold zustellte und so das Wolfsburger Aufbauspiel effektiv störte. Im Angriff nicht ganz so wirkungsvoll, sein einziger Schuss in Durchgang eins wurde abgefälscht und geriet zur leichten Beute für Torhüter Casteels (32.). Als beim BVB wenig lief, drehte er aber auf, war unter anderem Initiator des 3:1 durch Dembélé (58.). Note: 2,5

Raphael Guerreiro: Machte früh das 1:0, als er frei vor Casteels sicher einschob (4.). Zwar nicht komplett unschuldig am vorübergehenden Dortmunder Kontrollverlust, insgesamt aber ein Aktivposten: Leitete das 3:1 durch Dembélé mit viel Übersicht mit ein (58.) und hatte viele gute Aktionen - auch als er nach der Pause vom Zentrum auf die linke Offensivseite wechselte. Note: 2

Ousmane Dembélé: Hat taktisch in den letzten Wochen ordentlich dazu gelernt, was unter anderem sein feiner Pass auf den besser postierten Schmelzer bewies (19.). In der Defensivarbeit aber hat er immer noch Nachholbedarf. Durfte in der 58. Minute freistehend zu seinem ersten Pflichtspieltor für den BVB einschieben - stand allerdings wohl im Abseits. Note: 3

Pierre-Emerick Aubameyang: Spazierte nach 16 Minuten leicht und locker durch die Wolfsburger Abwehr und schlenzte den Ball zum 2:0 in die lange Ecke. Danach kaum noch zu sehen - bis ihn Castro in der MItte freispielte und er sicher zum 4:1 einschob (62.). Note: 2,5

Matthias Ginter (ab 12.): Kam früh für den verletzten Bartra. Wie die gesamte BVB-Abwehr nicht immer sicher, sein Ballverlust gegen Gomez etwa brachte eine Wolfsburger Großchance (50.) - allerdings ohne ganz grobe Schnitzer. Note 3

Gonzalo Castro (ab 46.): Kam für Pulisic und sollte für mehr Spielkontrolle im Mittelfeld sorgen. Legte frei vor dem Tor uneigennützig auf Dembélé ab - schon stand es 3:1 (58.). Wenig später legte er Aubameyang ähnlich präzise das 4:1 auf (62.). Note 2

Sebastian Rode (ab 69.): Kam für Götze. Ohne Note