Bad Ragaz. . Der erst 20-jährige Mittelfeldspieler spielt schon nach einer Saison eine zentrale Rolle bei Borussia Dortmund. Real Madrid erwägt eine Verpflichtung.

Es ist eine ausgefeilte Einzelkritik, die der Mann in einem Nobelhotel im Schweizer Kurort Bad Ragaz vorträgt: „Sokratis wird immer besser im Spielaufbau“, heißt es da über den Innenverteidiger von Borussia Dortmund. „Er ist nicht mehr nur der Zerstörer, der die Bälle nach vorne bolzt, er lernt im Training sehr viel.“

Es ist nicht etwa der Trainer, der da mit leicht gönnerhaftem Ton über die spielerischen Fähigkeiten des 28-jährigen Abwehrspielers urteilt, sondern Julian Weigl, 20 Jahre alt und mit der Erfahrung von 30 Bundesligaspielen gesegnet. Es gibt nicht viele junge Spieler, die so über einen etablierten Mitspieler sprechen, und es gibt noch weniger, die damit ohne weiteres durchkommen.

Julian Weigl darf das. Vor einem Jahr für 2,5 Millionen Euro von 1860 München gekommen, eroberte er aus dem Stand einen Stammplatz im hochkarätig besetzten Kader – als Ballverteiler im Zentrum, der außerdem dafür sorgt, dass keine Lücken zwischen Abwehr und Angriff entstehen. In Thomas Tuchels Planungen spielt er auch künftig eine zen­trale Rolle, weshalb der Trainer intern auf eine Vertragsverlängerung über 2019 hinaus drängt. Längst haben die Vereinsoberen signalisiert, diesem Wunsch in nicht allzu ferner Zukunft nachkommen zu wollen.

Noch liegt kein Angebot vor

Noch aber liegt dem 20-Jährigen nach Informationen dieser Zeitung kein Dortmunder Angebot vor. Dafür intensiviert man anderswo die Gedankenspiele um den 20-Jährigen: Aus Spanien ist zu hören, dass Champions-League-Sieger Real Madrid eine Verpflichtung erwägt – noch nicht in dieser Transferperiode, wohl aber danach.

In Dortmund allerdings bleibt man entspannt, da der Vertrag noch drei Jahre läuft – und Weigl bislang keine Anzeichen macht, sich nach Alternativen umzusehen: Als der französische Meister Paris Saint-Germain zu Beginn des Sommers vorfühlte, ob der Mittelfeldspieler sich einen Wechsel vorstellen könnte, lehnte er ab. Doch sicher ist: Weitere Anfragen werden folgen.