Stuttgart. . Kagawa, Sahin und Götze sollten Hummels ein warnendes Beispiel sein: Der Wechsel vom BVB zu Europas Fußball-Adel birgt auch ein großes Risiko.

Wenn im Fußball die Füße ihre Arbeit erledigt haben, sind die Münder an der Reihe. Nahe des Ausgangs der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena stand Shinji Kagawa noch vor einer Traube japanischer Journalisten, während seine Mannschaftskollegen von Borussia Dortmund schon längst zum draußen wartenden Bus geeilt waren. Im fernen Asien werden immer ganze Seiten über die sportlichen Erlebnisse Kagawas gefüllt, und wegen seines Führungstors beim erstaunlich mühelosen 3:0 beim VfB Stuttgart hatte der 27-Jährige ja auch einiges zu erzählen.

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Michael Zorc beobachtete dies ohne zeitliche Hast. Dortmunds Sportdirektor gönnte dem Japaner die Aufmerksamkeit. „Er ist ja wieder sehr effizient und ballsicher“, sagte Zorc.

Kagawa auf Weg zu alter Stärke

In diesen Worten schwangen Zufriedenheit und Erleichterung mit. Er sei wieder auf dem Weg, der alte Shinji zu sein, gab der Sportdirektor damit zu verstehen, der überragende Kagawa, der er vor seinem Wechsel 2012 zu Manchester United war.

In Zeiten, in denen sich Dortmund mal wieder mit einem personellen Aderlass beschäftigen muss, weil Kapitän Mats Hummels und Nationalspieler Ilkay Gündogan den Klub zur neuen Spielzeit zu verlassen drohen, geht von einem Mitspieler wie Kagawa damit auch ein wichtiges Signal an diejenigen aus, die sich mit Abwanderungsgedanken beschäftigen.

Der Japaner ist ein warnendes Beispiel dafür, dass der Wechsel zu einem höchsten Vertreter des europäischen Vereinsadels nicht zwingend glücklich machen muss. Der ein Jahr zuvor von Dortmund nach Madrid verzogene Nuri Sahin hat dies ebenso erlebt und ist 2013 nach einem Zwischenstopp in Liverpool zurückgekehrt. Im kommenden Sommer könnte sich Mario Götze dazu gesellen, sollte er nach drei für ihn persönlich abseits der Meistertitel mäßigen Jahren bei Bayern München zurück ins Ruhrgebiet wollen.

Mkhitaryan macht den Unterschied

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Es ist gut möglich, dass ihnen ein Abschied samt emotionaler Rückholaktion ein höheres Salär beim BVB eingebracht hat als eine normale Vertragsverlängerung – ihre sportliche Karriereplanung sah dennoch anders aus. Ob Mats Hummels und Ilkay Gündogan Gleiches erfahren werden, wenn sie ihr schwarzgelbes Biotop in wenigen Monaten voraussichtlich nach München und Manchester verlassen? Oder auch Henrikh Mkhitaryan, der in Stuttgart mal wieder überragender Dortmunder war, das dritte Tor selbst erzielte und am 2:0-Abstauber durch den 17 Jahre alten Christian Pulisic mit seinem Distanzschuss zuvor maßgeblich beteiligt war? Auch der Armenier hat sich noch nicht endgültig erklärt, ob er sein 2017 auslaufendes Arbeitspapier bei der Borussia vorzeitig verlängern möchte oder doch lieber zu einem Verein will, bei dem die Chancen auf einen Triumph in der Champions League deutlich größer erscheinen.

Keine einfache Situation für den Verein, der in den drei noch ausstehenden Bundesligapartien die sieben fehlenden Zähler zu seinem Punkterekord aus der Meistersaison 2011/2012 (81) knacken kann und im Windschatten der noch einen Tick besseren Bayern dem Rest der Liga enteilt zu sein scheint. Es darf daher nicht verwundern, wenn das Interesse der Spitzenklubs aus dem In- und Ausland Dortmunds Leistungsträgern gilt und nicht denen aus Leverkusen, Schalke oder Wolfsburg – und am Ende die Spieler samt Berater am längeren Hebel sitzen.

Watzkes Unabhängigkeitserklärung

Darum nutzte Hans-Joachim Watzke den Samstag auch zu einer Art Unabhängigkeitserklärung für seinen Verein. „Borussia Dortmund hängt nicht von Einzelschicksalen ab“, erklärte der Geschäftsführer nach dem 23. Saisonsieg, „wir haben seit fünf Jahren gezeigt, dass wir immer wieder alle Spieler ersetzen können. Wir haben Lösungen gefunden und werden wieder Lösungen finden.“ Watzke schien es wichtig zu sein, in der von personeller Ungewissheiten geprägten Situation für Orientierung zu sorgen, schwarzgelbe Wettbewerbsfähigkeit über das DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern am 21. Mai zu garantieren. „Wir werden auch nächstes Jahr wieder eine Topmannschaft haben, die mindestens so gut ist wie dieses Jahr.“

Dazu gehören eben auch Spieler wie Shinji Kagawa, Nuri Sahin oder womöglich Mario Götze, die sich vorübergehend verlaufen haben.

BVB gewinnt erneut 3:0

Borussia Dortmund setzte sich in Stuttgart durch Tore von Kagawa, Mkhitaryan und Pulisic mit 3:0 durch.
Borussia Dortmund setzte sich in Stuttgart durch Tore von Kagawa, Mkhitaryan und Pulisic mit 3:0 durch. © Bongarts/Getty Images
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Borussia Dortmund setzte sich in Stuttgart durch Tore von Kagawa, Mkhitaryan und Pulisic mit 3:0 durch. © dpa
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