Dortmund. . Borussia Dortmund hat gegen den Hamburger SV deutlich mit 3:0 gewonnen. Erst taten sich die Schwarzgelben schwer, doch dann traf ein großes Talent.
- Borussia Dortmund hat gegen den Hamburger SV deutlich mit 3:0 gewonnen.
- Erst taten sich die Schwarzgelben schwer.
- Doch dann traf ein großes Talent.
Manchmal ist es nicht viel mehr als eine Minute, in der sich ein Fußballspiel entscheidet: Hamburgs Sven Schipplock läuft nach 36 Minuten frei auf das Dortmunder Tor zu, zögert aber mit dem Abspiel auf den mitgelaufenen Nicolai Müller so lange, dass Mats Hummels noch dazwischen gehen kann. Wenig später eine kurz ausgeführte Ecke auf der anderen Seite, Shinji Kagawa bedient Mats Hummels, der legt ab auf Christian Pulisic - und der 17-Jährige erzielt bei seinem dritten Startelf-Einsatz sein erstes Bundesligator.
Es war der Auftakt zu einem letztlich ungefährdeten 3:0 - und dem ersten Sieg über den Hamburger SV seit September 2013. Zumindest vom Ergebnis her hatte man das bittere Ausscheiden beim FC Liverpool in der Europa League am Donnerstag damit gut verdaut. Trainer Thomas Tuchel hatte gegenüber der 3:4-Niederlage drei Tage zuvor kräftig rotiert und gleich neun neue Spieler gebracht. Nur Hummels und Kagawa liefen erneut von Beginn an auf. Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang saß nur auf der Bank, Marco Reus und Henrikh Mkhitaryan waren erst gar nicht im Kader. Und der BVB tat sich lange schwer gegen defensive Hamburger. Benders Kopfball, der nach einer Pulisic-Ecke ohne rechten Druck am Tor vorbeitrudelte, war in der Anfangsphase noch die beste Gelegenheit (12.).
Gefährlicher war lange Zeit der HSV: Nicolai Müller verzog aus 30 Metern nur knapp (14.). Pierre-Michel Lasogga bediente Ivo Illicevic mit feinem Lupfer, der aber köpfte freistehend über das Tor (17.). Und der Hamburger Mittelfeldspieler war es auch, der nach starkem Dribbling durchs Mittelfeld aus 20 Metern über das Tor schoss (34.). Kurz darauf musste Lasogga verletzt vom Platz, es kam Sven Schipplock - und der wurde gleich mit einem katastrophalen Rückpass von Sven Bender bedient, scheiterte aber an den eigenen Nerven (36.). Wenig später das 1:0 von Pulisic, das den BVB sichtlich belebte und den HSV entmutigte (38.). Kurz vor der Halbzeit eroberte Kagawa den Ball und Nuri Sahin spielte einen langen Ball auf Adrian Ramos. Der kolumbianische Stürmer drang von der linken Seite in den Strafraum ein, vorbei an zwei Gegenspielern, und schlenzte den Ball präzise ins lange Eck (44.).
HSV-Torwart Adler sieht Rot
Das Spiel war so gut wie entschieden und kurz nach der Pause war endgültig alles klar: Ramos spielte einen Steilpass auf Kagawa, der lief alleine auf Adler zu und wurde von diesem knapp vor der Strafraumgrenze umgesenst - der folgende Platzverweis für den Torhüter war nur folgerichtig (52.). Kurz zuvor war die Pfeife von Schiedsrichter Marco Fritz noch stumm geblieben, als Felix Passlack im Duell mit Matthias Ostrzolek im Strafraum zu Fall kam - auch diese Entscheidung ging in Ordnung. Wenig später hätte Ramos auf Ilkay Gündogans Vorlage noch erhöhen können, ließ sich aber vom eingewechselten HSV-Schlussmann Jaroslav Drobny abdrängen und traf nur das Außennetz (61.).
Hamburg gelang es in Unterzahl kaum noch, für Entlastung zu sorgen, der BVB hatte das Geschehen im Griff, ohne mit der letzten Entschlossenheit auf ein weiteres Tor zu spielen. Und Tuchel wechselte munter durch, brachte erst Moritz Leitner für Ilkay Gündogan, dann Pierre-Emerick Aubameyang für Gonzalo Castro und Marcel Schmelzer für Matthias Ginter (75.). Für den HSV war es endgültig ein gebrauchter Nachmittag, als Albin Ekdal verletzt vom Platz humpelte und Trainer Bruno Labbadia schon dreimal ausgewechselt hatte - und als Ramos nach Kagawas abgewehrtem Schuss zum 3:0 abstaubte (86.).