Liverpool. Der BVB spielte erst stark und verlor dann doch mit 3:4 gegen Liverpool. Reus bleibt die tragische Figur bei den Dortmundern. Die Einzelkritik.

Noten von 1,5 bis 4 - so bewerten wir die Leistung der Dortmunder gegen den FC Liverpool.

Torwart und Abwehr:

  • Roman Weidenfeller: Im Hinspiel überragte der 35-Jährige, im Rückspiel kamen die Liverpooler zwar häufig vor sein Tor, viele Schüsse landeten aber daneben. Dann aber änderte sich alles. Die Liverpooler erzielten vier Tore, Weidenfeller traf dabei allerdings keine Schuld. Note: 3
  • Lukasz Piszczek: Setzte sich in der ersten Halbzeit zweimal stark durch und flankte gefährlich in die Mitte (31./44.), in der Defensive sicher. Note: 3

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  • Sokratis Papastathopoulos: In der 17. Minute verhinderte er den Anschlusstreffer, indem er den Schuss von Origi mit der Fußspitze entscheidend ablenkte. Danach hatte er in der Innenverteidigung mit Mats Hummels viel zu tun, da die Liverpooler häufig zwischen die Linien spielten und sich die Innenverteidiger immer wieder entscheiden mussten, ob sie rausrücken oder sich fallen lassen. Beim 1:2 von Origi hätte er sich dann eben schneller fallen lassen müssen. Obwohl die Liverpooler insgesamt vier Tore erzielten, hielt er gemeinsam mit Hummels das Zentrum weitestgehend dicht. Note: 3
  • Mats Hummels: Es war kein leichtes Spiel für die Innenverteidiger. Vor allem Firminho schaffte es immer wieder, auf das Abwehrzentrum zuzulaufen. In der 53. Minute musste er Coutinho durch ein Foul stoppen. Die Folge: Gelbe Karte. Das 3:1 bereitete der Dortmunder Kapitän mit einem Traumpass auf Marco Reus überragend vor. Versuchte in der Schlussphase alles, um das Aus zu verhindern, schaffte das aber gemeinsam mit der gesamten Defensive nicht. Note: 2,5
  • Marcel Schmelzer: In der Offensive über die linke Seite unauffälliger als Lukasz Piszczek, auch wenn er kurz nach der Pause durchaus einen Elfmeter verdient gehabt hätte. Hielt seine Seite weitesgehend dicht. Bis zum entscheidenden 4:3. Da hätte er Sturridge stärker unter Druck setzen müssen. Schaffte das nicht. Es folgte der umjubelte 4:3-Siegtreffer der Reds. Note: 4

Mittelfeld

  • Gonzalo Castro (bis 82.): Übernahm im zentralen Dortmunder Mittelfeld die Rolle von Ilkay Gündogan - und überzeugte. Leitete das 1:0 mit einem gefühlvollen Heber auf Aubameyang ein. Ballsicher, kreativ, spielte tolle Pässe. In der ersten Halbzeit kamen 29 seiner 30 Zuspiele an. Stark. Hatte aber gemeinsam mit Weigl immer wieder Probleme mit Firminho und Coutinho, die sich zwischen den Linien bewegten - so auch beim 2:2 von Coutinho. Note: 2,5
  • Julian Weigl: Wie immer sehr ballsicher. In Halbzeit eins kamen 31 seiner 32 Pässe an. Wenn sich die Liverpooler Offensivkräfte - vor allem Firminho - allerdings zwischen der Viererkette und dem defensiven Mittelfeld bewegten, schaffte es Weigl selten die Passwege zuzustellen. Das war ein Grund, warum die Reds immer wieder gefährlich wurden. Und ein Grund, warum der Anschlusstreffer zum 1:2 fiel. Verlor einige wichtige Duelle - etwa gegen Milner (25.), der scharf reinflankte. Note: 4
  • Henrikh Mkhitaryan: Eroberte vor dem 1:0 den Ball, stand dann nach einer Kombination von Kagawa, Castro und Aubameyang genau richtig, schob den Ball aus kurzer Distanz vorbei an Liverpools Torhüter Mignolet. Danach bemüht, aber an weniger Angriffen beteiligt als die anderen Offensivkräfte. Beim 3:3-Ausgleich durch Sakho hätte er entschlossener zum Ball gehen müssen, auch wenn Matthias Ginter unnötig rausrückte. Vor dem 4:3 spielte Sturridge ihm den Ball durch die Beine. Note: 3,5
  • Shinji Kagawa (bis 77.): Musste im Spiel gegen den Ball ein enormes Laufpensum absolvieren. Mal stellte er den Passweg für einen Liverpooler Seitenwechsel zu, oft lief er vor allem Emre Can an, um ihn am Spielaufbau zu hindern. Nebenbei war er auch noch am 1:0 beteiligt und sorgte in der 44. Minute selbst für Torgefahr. Wurde in der 77. Minute von den BVB-Fans mit "Kagawa Shinji"-Rufen gefeiert, da ahnten die noch nicht, wie sich das Spiel noch drehen würde. Note: 2,5
  • Marco Reus (bis 82.): Sage noch mal einer, in wichtigen Partien taucht Reus ab. Der Nationalspieler eroberte vor dem 2:0 den Ball, setzte sich durch und spielte einen Traumpass auf Aubameyang. So wie man es von einem Führungsspieler erwarten kann, der er sein kann und muss. Verhinderte in der 47. Minute einen Konter. Verwandelte dann eiskalt zum 3:1 (57.). Und doch bleibt er die tragische BVB-Figur, denn nach seiner Auswechslung verspielte der BVB das schon sicher geglaubte Halbfinale. Er wartet noch auf seinen ersten Titel. Note: 1,5

Angriff

  • Pierre-Emerick Aubameyang: Der Top-Torjäger des BVB hatte die erste Schusschance (3.) für die Dortmunder, die nächste folgte direkt in der 5. Minute. Aubameyang vergab aus kürzester Distanz, doch Mkhitaryan verwandelte den Abpraller zum 1:0. Nur vier Spielminuten später zeigte er dann seine ganze Qualität. Nach einer tollen Reus-Vorarbeit drosch er den Ball zum 2:0 in den rechten Winkel. Danach mit großem Laufpensum, lief immer wieder die Liverpooler Verteidiger an. Tauchte in der zweiten Halbzeit aber immer mehr ab und konnte nicht mehr für Entlastung sorgen. Note: 3

Die Eingewechselten

  • Matthias Ginter: Kam in 77. Minute, deswegen ohne Note.
  • Ilkay Gündogan: Kam in der 82. Minute, deswegen ohne Note.
  • Adrian Ramos: Kam in der 82. Minute, deswegen ohne Note.