London. Borussia Dortmund hat das Euro-League-Rückspiel gegen Tottenham Hotspur mit 2:1 gewonnen. Die Dortmunder waren eine Klasse besser als die Spurs.
- Borussia Dortmund hat das Euro-League-Rückspiel gegen Tottenham Hotspur mit 2:1 gewonnen.
- Die Dortmunder waren eine Klasse besser als die Spurs.
- Pierre-Emerick Aubameyang erzielte zwei Tore.
Dieses Mal verzichtete er auf sein Markenzeichen, den Salto. Pierre-Emerick Aubameyang überschlägt sich sehr regelmäßig vor Freude, wenn er mal wieder macht, wofür er bezahlt wird: Tore schießen. Am Donnerstagabend im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League bei Tottenham Hotspur beließ es der Stürmer von Borussia Dortmund zunächst bei einer eher andächtigen Zeremonie. Er schickte einen Gruß in den Abendhimmel über London, sank auf die Knie und ballte die Fäuste. Der stille Triumphator. Sein Treffer nach 24 Minuten besiegelte nach den geltenden Regeln der Wahrscheinlichkeit Dortmunds Einzug ins europäische Viertelfinale. Denn: Das Hinspiel hatte der BVB bereits mit 3:0 gewonnen. Endstand im Rückspiel: 2:1 für den BVB.
Es war nicht nur ein wichtiges Tor, es war auch ein sehr ansehnliches, das dem Torjäger gelang. Eigentlich täglich wird er aufgrund seiner erstaunlichen Trefferquote in dieser Bundesliga-Saison von englischen Medien auf die Insel transferiert. Nun war er leibhaftig auf dem fein zurechtgemachten Rasen an der White Hart Lane erschienen, schnappte sich nach 24 Minuten den Ball zwanzig Meter vor dem Tor - und weil er nun wirklich nicht wusste, was er mit dem Ball tun sollte, jagte er ihn ins Tor. Die Flugkurve: Glich der eines Luftballons, aus dem plötzlich die Luft entweicht. Hoch, runter, links, rechts, rein. Ein ungewöhnlicher Treffer für den Gabuner, der sonst von seinem Instinkt vor dem Tor lebt. In 42 Pflichtspielen der Saison führte dieser zum mittlerweile 34. Saisontreffer. Drei Minuten später hätte er diese brillante Bilanz weiter ausbauen können. Frei und unbedrängt lief er auf Tottenhams Torwart Hugo Lloris zu, zögerte aber zu lang mit dem Abschluss.
Chancenverwertung ein kleiner Mangel
Die Chancenverwertung blieb an diesem Abend ein kleiner Mangel aus schwarz-gelber Sicht. Marco Reus setzte einen Schuss ziemlich frei ans Außennetz (14.), Henrikh Mkhitaryan scheiterte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit an der eigenen Unentschlossenheit. In der zweiten Halbzeit setzte sich dieses Bild fort. Erneut war es Aubameyang, der seinen Gegenspielern davonlief, den Ball aber recht frei recht weit über das Tor schoss (58.). Ein Schönheitsfehlerchen, mehr nicht. Denn das summierte Ergebnis nach zwei Spielen gegen den englischen Tabellenzweiten las sich recht eindrucksvoll: 5:1. Unabhängig davon, dass die Spurs in beiden Spielen nicht in Bestbesetzung angetreten waren. Aber die Borussia war jederzeit Herr der Lage, ließ im Rückspiel auch ohne den geschonten Abwehrchef Mats Hummels kaum Chancen zu. Und vorne stach Aubameyang. Auf Zuspiel von Henrikh Mkhitaryan schloss er aus kurzer Distanz ab. 2:0 in der 71. Minute. Ein Lächeln, ein Jubelsprung, immer noch kein Salto.
Ein gelungener Abend nahm aus Dortmunder Sicht mehr und mehr Konturen an, doch ein Ärgernis notierte sich Trainer Thomas Tuchel noch. Nach einem missratenen Rückpass von Neven Subotic erbeutete der frühere Bundesligaprofi Heung-Min Son den Ball, umdribbelte Torwart Roman Weidenfeller und traf zum Anschluss (73.).
Tuchel hätte darauf gern verzichtet. Doch sehr souverän hatte seine Mannschaft die Aufgabe in London erledigt. "Natürlich ist die Champions League in den kommenden Jahren unser Ziel", sagte der Trainer jüngst, "aber wir haben in diesem Jahr die vielleicht einmalige Chance, in der Europa League weit zu kommen." Das Finale, der Titel ist das Ziel. Seine Mannschaft scheint den Auftrag verstanden zu haben.
BVB feiert bei den Spurs
Das BVB-Spiel in unserem Live-Ticker zum Nachlesen: