London. Borussia Dortmund spielt am Donnerstagabend gegen die Tottenham Hotspur. Trainer Thomas Tuchel sieht die Chance, in der Euro League weit zu kommen.
Gefährlich. Das ist das Wort, das Thomas Tuchel benutzt, wenn er über Tottenham Hotspur spricht. Am Donnerstagabend kommt es an der White Hart Lane zum Rückspiel im Achtelfinale der Europa League. Und der Trainer von Borussia Dortmund mahnt seine Fußballer zur Vorsicht. Mit 3:0 hatte der BVB das Hinspiel vor einer Woche gewonnen. Eine bessere Ausgangslage könnte es kaum geben. Aber Tuchel sagt: "Wir treffen auf ein gefährliches und offensivstarkes Team."
Für ihn, sagt Tuchel, sei diese Reise nach England zu einem traditionsreichen Standort des englischen Fußballs, eine besondere Erfahrung. "Hier her zu kommen und zu wissen, dass meine Mannschaft nicht nur hier gewinnen kann, sondern unbedingt gewinnen will, ist ein tolles Gefühl." Das unterscheidet den Tabellenzweiten der deutschen Liga ja durchaus von dem der englischen Liga. Beide hatten in der Europa League durchaus mal Spieler geschont, aber Schwarz-Gelb hat ein derart ernüchterndes Ergebnis wie die Engländer vor einer Woche noch nicht hinnehmen müssen. Trainer Mauricio Poquettino hatte seine halbe Mannschaft im Hinspiel für die Liga geschont. Der BVB hatte dieser B-Elf die Grenzen aufgezeigt. "Wir würden alles daran setzen, das Spiel zu drehen. Und ich denke nicht, dass mein Kollege schon aufgegeben hat."
Tuchel schließt Schonhaltung aus
Überhaupt wollte sich Tuchel nicht allzu sehr mit dem Gegner und dessen Problemen beschäftigen. Viel mehr lobte der BVB-Trainer, der neben den in Dortmund verbliebenen Ilkay Gündogan (Fußprellung) und Sven Bender (Zerrung) vielleicht auch auf Erik Durm (Prellung) verzichten muss, seine Profis, die derzeit wie ein Uhrwerk zusammen funktionieren. Aber eine wie auch immer geartete Schonhaltung schloss Tuchel für die Partie im Londoner Stadtteil Tottenham aus.
"Wenn wir das gelbe Trikot überziehen, dann sehen wir es als Verpflichtung, alles zu geben und unsere Fans zu unterhalten. Ich bin froh, dass meine Spieler diese Mentalität zeigen." Deswegen gebe es auch keine Prioritätenliste hinsichtlich der Wettbewerbe. Wenn der BVB spielt, will er gewinnen, sagt Tuchel. Zumal sich der BVB längst mit diesem Wettbewerb angefreundet hat. "Natürlich ist die Champions League in den nächsten Jahren unser Ziel, aber in diesem Jahr haben wir nunmal die vielleicht einmalige Chance, in der Europa League weit zu kommen." Tuchel findet, der BVB sollte sie nutzen. Tottenham liegt also auf dem Weg nach Basel, dorthin, wo im Mai das Finale stattfinden wird.