Dortmund. Der alte Mkhitaryan wäre abgetaucht, als der BVB gegen Hoffenheim Inspiration brauchte. Unter Tuchel blüht der Armenier als Taktgeber immer mehr auf.

Nach diesem Lächeln hatte es lange, lange Zeit nicht ausgesehen. Aber Henrikh Mkhitaryan trug es im Gesicht. Ein unbeschwertes, ein glückliches Lächeln, als er am Sonntagabend das Stadion in Dortmund verließ. "Es war ein hartes Stück Arbeit, umso glücklicher sind wir über diese Punkte", sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund, der ein entscheidender Faktor gewesen war in diesem Duell des Tabellenzweiten mit dem Tabellenvorletzten. Am Ende stand ein 3:1 (0:1)-Sieg, der dem BVB ein weiteres Erfolgserlebnis bescherte und zudem die Erkenntnis, dass dieser Henrikh Mkhitaryan mittlerweile sehr zuverlässig einer für die wichtigen Momente ist.

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Denn bis vor kurz vor dem Ende der Partie war dem BVB die Leichtigkeit des schönen Spiels verwehrt geblieben. Dann produzierte er in den finalen zehn Minuten dieser Partie drei Treffer. Mit Wucht, mit Entschlossenheit, mit Überzeugung. Genau auf diese Weise hatte Dortmunds armenischer Mittelfeldspieler 90 Minuten lang agiert. Dass er es war, der den ersten Treffer erzielte, der alles weitere in Gang brachte, war kein Zufall. "Du brauchst ein Tor, um eine besondere Stimmung im Stadion und auf dem Feld zu erzeugen", sagte Dortmunds Trainer Thomas Tuchel nach der Partie dankbar in Richtung seines sensiblen Mittelfeldkönners.

"Miki" drehte auf, als die Borussia krampfte

Dessen Treffer fiel in der 80. Minute, just zu einem Zeitpunkt, als nichts mehr zu gehen schien für Schwarz-Gelb. Hoffenheim hatte einen beherzten Auftritt hingelegt, führte gar. Dortmund wirkte drei Tage nach dem Europa-League-Auftritt in Porto schwerfällig, uninspiriert. Der eingewechselte Ilkay Gündogan traf kurz nach der Pause den Pfosten (48.). Aber selbst als Sebastian Rudy wegen einer beherzten Grätsche in die Beine von Pierre-Emerick Aubameyang einen Konter unterband und eine harte, aber vertretbare Rote Karte sah (58.), wollte der Borussia nicht sehr viel leicht vom Fuß gehen.

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Ein verkrampftes Spiel, in dem sich die unsichtbaren Kräfte des Fußballs gegen einen erheben. Früher hätte sich Mkhitaryan wohl in eine solche Partie ergeben, er wäre einer von vielen geblieben. Nun war er der, der es entscheidend anschob. Erneut. Schon im letzten Heimspiel gegen Hannover hatte er mit einer Einzelaktion das Tor zum Sieg aufgehebelt. Tuchel lobte zuletzt neben all seiner spielerischen Raffinesse auch seine Körperlichkeit und die Signale, die er mit seinem beherzten Spiel sendet. Es lautet: Das lasse ich mir, das lassen wir uns nicht gefallen. So drang Mkhitaryan nach einer kurz ausgeführten Ecke von der Seite in den Strafraum ein, überwand den bis dahin starken Torwart Oliver Baumann zum 1:1 - und entfachte die Stimmung, die es brauchte, damit alle im Stadion wieder daran glaubten, dass noch etwas ginge.

"Bin froh, dass wir Ruhe bewahrt haben"

Und wie es ging! Nur vier Minuten später köpfte der eingewechselte Adrian Ramos eine Flanke von Lukasz Piszczek wuchtig ins Tor. Das Spiel war gedreht, Hoffenheim geschlagen. Wichtig vor einer Woche mit Spielen bei den unangenehmen Darmstädtern und gegen die Bayern aus München. Aubameyang mit seinem 22. Saisontreffer setzte bei einem Konter den Schlusspunkt. Vorlage: Mkhitaryan. "Ich bin froh, dass wir die Ruhe bewahrt haben. Das ist ein superschöner und superwichtiger Sieg", meinte BVB-Trainer Thomas Tuchel und wirkte noch immer ein wenig mitgenommen von dieser wilden Fahrt der schwarz-gelben Gefühle. So wie auch der Klub-Boss selbst. "Ich bin fix und fertig. Wahnsinn, dass wir das noch gewonnen haben. Wir haben sie niedergerungen", meinte Hans-Joachim Watzke. Und lächelte so zufrieden wie Henrikh Mkhitaryan, als er ging.

BVB dreht Spiel gegen Hoffenheim

Hoffenheim kassierte trotz einer lange Zeit sehr konzentrierten Leistung im dritten Spiel die erste Niederlage unter Trainer Julian Nagelsmann.
Hoffenheim kassierte trotz einer lange Zeit sehr konzentrierten Leistung im dritten Spiel die erste Niederlage unter Trainer Julian Nagelsmann. © dpa
Hoffenheim kassierte trotz einer lange Zeit sehr konzentrierten Leistung im dritten Spiel die erste Niederlage unter Trainer Julian Nagelsmann.
Hoffenheim kassierte trotz einer lange Zeit sehr konzentrierten Leistung im dritten Spiel die erste Niederlage unter Trainer Julian Nagelsmann. © Bongarts/Getty Images
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