Dortmund. Borussia Dortmund hat gegen die TSG Hoffenheim mit 3:1 gewonnen. Das lag an einem starken Henrikh Mkhitaryan, andere enttäuschten. Die Einzelkritik.

Borussia Dortmund hat gegen die TSG Hoffenheim mit 3:1 gewonnen.

Das lag an einem starken Henrikh Mkhitaryan, andere enttäuschten.

Die Einzelkritik von Sebastian Weßling.

Noten von 2 bis 5 - so bewerten wir die Leistung der Dortmunder gegen Hoffenheim.

Roman Bürki: Das 0:1 ging im Wesentlichen auf die Kappe des Torhüters: Vollands recht zentralen Fernschuss vom aus seiner Sicht rechten Strafraumeck ließ er nach vorne abklatschen, sodass Rudy nur einschieben brauchte (26.). Wenig später aber verkürzte er stark gegen Volland und verhinderte das fast sichere 0:2 (29.). Ähnliches gelang nach der Pause gegen Uth (49.). Auch sonst mit Licht und Schatten: Mal segelte er unter einer Flanke durch (3.), mal erlief er aufmerksam den Ball gegen den durchgebrochenen Uth (11.). Note: 4

Die Abwehr von Borussia Dortmund

Lukasz Piszczek: Es war nicht der Tag des polnischen Rechtsverteidigers. Er bemühte sich, das Spiel nach vorne anzukurbeln, aber die Fehlerquote war einfach zu hoch, immer wieder gingen Bälle verloren. Und vor dem Gegentor konnte er Volland nicht am Torschuss hindern (26.). Im zweiten Durchgang noch offensiver, schoss erst aus guter Position vorbei (62.), dann hielt Baumann stark (65.). Sein starker Spurt samt gegrätschter Flanke brachte dann aber das 2:1 (84.). Note: 3,5

Neven Subotic: Ein eher unsicherer Auftritt des Innenverteidigers. Die Spieleröffnung ist ohnehin nicht seine große Stärke, gegen Hoffenheim aber war sie arg fehlerhaft. Außerdem versäumte er es beim Gegentor, mit Rudy mitzulaufen (26.). Auch danach nicht immer sicher im Stellungsspiel. Note: 4

Sven Bender: Er wirkte von allen BVB-Abwehrspielern noch am sichersten – hauptsächlich, weil er kaum auffiel. Die Abstimmung mit Nebenmann Subotic aber war definitiv ausbaufähig – was unter anderem zu einer dicken Chance für Uth führte (49.). Im zweiten Durchgang übernahm er häufiger Verantwortung im Spielaufbau, da waren ein paar gelungene Pässe dabei. Note: 3,5

Marcel Schmelzer: Wieder einmal gab der nominelle Linksverteidiger einen verkappten Linksaußen, in eigenem Ballbesitz postierte er sich meist am gegnerischen Strafraum. Der Ertrag allerdings blieb aus, mehr als ein abgeblockter Schuss aus spitzem Winkel (36.) und viel zu viele Fehlpässe in den Strafraum waren nicht zu verzeichnen. Note: 4,5

Das Mittelfeld von Borussia Dortmund

Nuri Sahin (bis 74.): Auf den Tag ein Jahr nach seinem letzte Bundesliga-Spiel nahm er wieder an einer Ligapartie teil. Er bemühte sich, den Spielaufbau im Mittelfeld an sich zu reißen, war im ersten Durchgang sehr ball- und passsicher – ohne allerdings die zündende Idee zu haben. Nennenswert sein Direktschuss aus 20 Metern, der allerdings deutlich über das Tor ging (32.), und sein Versuch von der Strafraumgrenze in die Arme von Baumann (61.) Note: 3,5

Julian Weigl (bis 74.): Wo ist nur seine Passsicherheit der ersten Saisonhälfte hin? Gegen Hoffenheim leistete sich der 20-Jährige mehrere schlimme Ballverluste, aus denen der Gegner aber kein Kapital schlug. Und vor dem Gegentor bekam er im Mittelfeld keinen Zugriff auf den durchlaufenden Rudy (26.). Selten gelangen ihm derart präzise Diagonalbälle wie auf Schmelzer, der die Gelegenheit aber nicht nutzen konnte (39.). Note: 4,5

Henrikh Mkhitaryan: In Durchgang eins der mit Abstand auffälligste BVB-Offensivspieler – und so war es nur folgerichtig, dass er mit platziertem Schuss in die lange Ecke das 1:1 machte (80.) und in der Nachspielzeit das 3:1 auflegte. Zwar gelang ihm längst nicht alles, zwar auch bei seinen Pässen die Streuung zu groß, aber er eroberte vorne viele Bälle und sorgte noch am ehesten für Gefahr – etwa mit langem Ball auf Reus (10.) oder Doppelpass mit Kagawa (21.). Allerdings leitete er mit einer vertändelten kurzen Ecke einen brandgefährlichen Hoffenheimer Konter ein (29.). Note: 2

Shinji Kagawa (bis 45.): Sein Aktionsradius war wie immer enorm, im einen Moment war er rechts hinten, im nächsten links vorne zu finden. Allerdings war auch die Fehlerquote enorm. Sinnbildlich die 21. Minute, als er sich rechts mit Mkhitaryan durchkombinierte, dann aber den Moment des Abspiels auf den freien Aubameyang verpasste. Zur Halbzeit musste er für Gündogan weichen. Note: 5

Marco Reus: Er hätte die Partie früh in die richtigen Bahnen lenken können, doch Mkhitaryans langer Ball versprang ihm frei vor dem Tor (10.). Danach erst wieder kurz vor der Pause mit einer gefährlichen Aktion – seinen platzierten Freistoß aus 20 Metern aber lenkte Baumann mit starker Parade um den Pfosten (43.). Auch nach der Pause trat er viel zu selten in Erscheinung. Note: 4,5

Der Sturm von Borussia Dortmund

Pierre-Emerick Aubameyang: In der erste Hälfte sehr unauffällig, weil er von den Kollegen kaum einmal in Szene gesetzt wurde. Nach der Roten Karte gegen Rudy verbarrikadierten sich die Hoffenheimer komplett am eigenen Strafraum, was es für ihn noch schwieriger machte. Dreimal kam er gefährlich zum Abschluss: Erst wurde er geblockt (80.), dann schoss er vollkommen frei aus kurzer Distanz über das Tor (87.) – und in der Nachspielzeit konnte er dann das freie Tor endgültig nicht mehr verfehlen. Note: 4

Die Wechsel von Borussia Dortmund

Ilkay Gündogan (ab 46.): Kam für Kagawa und hatte gleich die dicke Chance zum Ausgleich auf dem Fuß: Ließ am Strafraum einen Gegenspieler geschickt aussteigen und zog dann ab – Pfosten (48.). Er sorgte für deutlich mehr Wirbel als Kagawa, bereitete durch Doppelpass mit Mkhitaryan den Ausgleich vor (80.) und leitete auch das 2:1 mit tollem Steilpass auf Piszczek ein (84.). Note 2

Moritz Leitner (ab 72.): Kam für Sahin. Ohne Note

Adrian Ramos (ab 72.): Kam für Weigl und traf in der 84. Minute per Kopf zum 2:1. Wegen der kurzen Einsatzzeit dennoch ohne Note.