Stuttgart. . Es war ein knapper, aber nicht unverdienter 3:1-Sieg, den der BVB in Stuttgart feiern konnte. Vor allem ein Mittelfeldspieler setzte Glanzlichter.

Noten von 1,5 bis 3,5 - so bewerten wir die Leistung der Dortmunder in Stuttgart . Die BVB-Noten in der Übersicht

Tor und Abwehr:

  • Roman Bürki: Sein erster Arbeitsnachweis: Ein Kopfball von VfB-Kapitän Gentner, der aber exakt in die Arme des BVB-Torhüters flog (10.). Am Gegentor schuldlos (21.) und ansonsten erstaunlich beschäftigungslos gegen die eigentlich so starke VfB-Offensive – bis ihm wieder Gentner den Ball in die Arme köpfte (71.). Bei Flanken, langen Bällen und Rückgaben sicher. Note: 3
  • Lukasz Piszczek: Stürmte immer wieder energisch nach vorne, spielte vor allem mit Gündogan einige hübsche Doppelpässe. Starker Faktor im Offensivspiel, der allerdings in der zweiten Halbzeit etwas nachließ – und defensiv nicht vollkommen sattelfest war. Note: 2,5
  • Sokratis: Eigentlich stand der Innenverteidiger meist sicher – wäre da nicht diese Szene gewesen, als er im Anschluss an einen Eckball etwas zu weit weg von Didavi stand und dieser dann entscheidend zum zwischenzeitlichen 1:1 beitrug (21.). Note: 2,5
  • Mats Hummels: Ganz sicherer Auftritt des BVB-Kapitäns, der in der Rückwärtsbewegung fehlerlos blieb. Nutzte den Raum, den ihm die überraschend tiefstehenden Stuttgarter gewährten, immer wieder für schnelle Vorstöße und präzise Pässe in die Spitze. Note: 1,5
  • Marcel Schmelzer: Es war ein diskretes Spiel des Linksverteidigers: Nach vorne fiel er kaum auf, nach hinten hatte er zwar keinen leichten Stand gegen die schnellen Stuttgarter Außen, blieb aber ohne Fehler. Note: 3,5

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Mittelfeld:

  • Erik Durm: Der Außenverteidiger durfte dieses Mal auf der linken Halbposition im Mittelfeld ran. Sorgte mit seiner Dynamik durchaus für Gefahr, hatte in seinen Pässen aber eine zu große Streuung. Nach 50 Minuten wechselte er auf die Rechtsaußen-Position – dort aber kam er kaum noch zur Geltung. Note: 4
  • Ilkay Gündogan (bis 87.): Das verdiente schon das Prädikat Weltklasse, was der BVB-Spielgestalter vor allem im ersten Durchgang zeigte: Wie auf Schlittschuhen glitt er über den regendurchnässten Boden, eröffnete dem BVB in der Offensive immer wieder durch seine schnellen Drehungen große Räume und spielte Pässe zum Zungeschnalzen. Nur eine 3:2-Überzahl, die er zuvor wunderbar herausgespielt hatte, ließ er fahrlässig liegen (60.). Anschließend nicht mehr so dominant und zwingend wie zuvor. Note: 1,5
  • Matthias Ginter: Spielte als alleiniger Sechser vor der Abwehr – eine Aufgabe, die er unauffällig und fehlerlos erledigte. Er machte nichts verkehrt, nach vorne fehlte es aber an Inspiration. Note: 3,5
  • Henrikh Mkhitaryan: Fälschte den Ball vor dem Gegentor zum 1:1 unglücklich ab (21.). Auch in der Offensive wollte es öfter einmal nicht so recht klappen – wenngleich der Armenier auch seine starken Momente hatte: So leitete er mit einem Pass auf Aubameyang die frühe Führung ein (5.). Ansonsten aber lange nicht so stark, wie er eigentlich sein kann – zumal er per Kopf (75.) und per Fuß (88.) die Riesenchancen zum 3:1 vergab. Nach Aubameyangs Vorlage konnte er dann aus kürzester Distanz aber nicht mehr vorbeischieben (89.). Note: 3
  • Marco Reus (bis 77.): Etwas überraschend begann der Nationalspieler als Mittelstürmer – eine Maßnahme, die sich aber schon nach fünf Minuten bezahlt machte: Nach Aubameyangs Hereingabe traf er aus spitzem Winkel zum 1:0. Stark auch, wie er später schnellen Schrittes das Mittelfeld durchquerte und genau in den Fuß von Aubameyang spielte – schon stand es 2:1 (31.). Noch stärker, wie er den Gabuner in der zweiten Halbzeit mit weitem Ball freispielte – der aber vergab (56.). Allerdings leistete er sich auch einige Ruhepausen und Szenen wie in der 67. Minute, als er frei im Strafraum an den Ball kam und so lange mit dem Abschluss zögerte, bis sich die gesamte Stuttgarter Hintermannschaft zum Klären auf der Torlinie versammelt hatte – das hätte das 3:1 sein müssen. Note: 1,5

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Angriff:

  • Pierre-Emerick Aubameyang: Schon nach fünf Minuten hatte der Gabuner mehr gefährliche Szenen als im ganzen vorangegangenen Spiel: Da nämlich hatte er von rechts den Ball flach in die Mitte gegeben, wo Gündogan zwar verpasste, Reus aber vollstreckte (5.). Kam dieses Mal vor allem über die rechte Seite. Dass ihm das Spiel in der Mitte besser liegt, bewies er nach 31 Minuten, als er Reus’ Pass zwischen zwei Abwehrspielern aufnahm und den Ball von der Strafraumgrenze präzise in die Ecke schoss – 2:1. Er hätte auch das 3:1 erzielen können, machte aus anspruchsvollem Winkel fast alles richtig – doch Langerak reagierte glänzend (56.). Der eigene Strafraum allerdings ist nicht sein natürlicher Lebensraum, auch das zeigte er deutlich: Es war sein Querschläger, der den Treffer zum 1:1 einleitete (21.). Dafür bereitete er dann mit seiner Balleroberung und langem Sprint aus der eigenen Hälfte das entscheidende 3:1 vor. Note: 2

Die Eingewechselten:

  • Moritz Leitner (ab 77.): Kam für Reus. Ohne Note
  • Shinji Kagawa (ab 87.): Kam für Gündogan. Ohne Note