Dortmund. Den Fans von Borussia Dortmund sind die Ticketpreise für das DFB-Pokal-Viertelfinale in Stuttgart zu hoch – sie planen eine Protestaktion.

  • Den Fans von Borussia Dortmund sind die Ticketpreise für das DFB-Pokal-Viertelfinale in Stuttgart zu hoch.
  • Sie planen eine Protestaktion.
  • "Von den billigen Tickets gibt es sehr wenige“ sagt Marc Quambusch, Sprecher der Organisation „Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein“.

Die Fans von Borussia Dortmund sind dafür bekannt, ihre Mannschaft lautstark zu unterstützen. Wenn es aber am Dienstag gegen den VfB Stuttgart um den Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale geht, werden die Fans in den ersten 20 Minuten schweigen – aus Protest gegen die aus ihrer Sicht überhöhten Ticketpreise: 19,50 Euro kostet der Stehplatz 38,50 Euro der günstigste Sitzplatz – plus Vorverkaufsgebühren. Der Grund: Im Pokalduell greift die sogenannte Toppreis-Kategorie, die auch in den Bundesligaspielen gegen den BVB und gegen Rekordmeister Bayern München gilt.

„Und von den billigen Tickets gibt es zu allem Überfluss auch noch sehr wenige“ sagt Marc Quambusch, Sprecher der Organisation „Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein“. Sie hat den Protest initiiert, die übrigen Fanorganisationen schließen sich an. „Wir werden die ersten 20 Minuten den Stehplatzbereich, nicht betreten, dort sind ja die organisierten Fans hauptsächlich“, erklärt Quambusch. „Das bedeutet aber auch: Kein Support. So wollen wir versuchen, nicht nur gute Miene zum bösen Spiel zu machen, sondern zu zeigen, dass nicht geht.“ Die Initiatoren gehen davon aus, dass sich auch die nichtorganisierten Fans anschließen. Auch daher wurde das 20-minütige Schweigen als Protestform gewählt – ein kompletter Boykott wäre wohl weniger wirkungsvoll gewesen, weil dann eben andere BVB-Anhänger die freien Plätze eingenommen hätten.

Keine andere Wahl

Dass man so der eigenen Mannschaft nicht eben hilft ist bewusst – aber Quambusch und seine Mitstreiter sehen keine andere Wahl: „Natürlich ist das schade, da wir ja so weit fahren, um den BVB zu unterstützen“, sagt er. „Aber das Stadion ist eben die einzige Bühne, die wir haben.“

Stuttgarts Präsident Bernd Wahler verteidigt die hohen Ticketpreise – und sagt dem SWR ganz unverhohlen: „Wir brauchen mehr Geld. Und da ist es eine Möglichkeit, in dem wir in so einem Spiel dann ein bisschen mehr einnehmen.“ Von dem Argument hält Quambusch wenig: „Ich verstehe, dass der VfB in finanzieller Not ist“, sagt er. „Aber wir müssen zeigen, dass man nicht übertreiben darf, sonst kann sich bald kaum noch jemand den Stadionbesuch leisten.“