Mönchengladbach. Mats Hummels zeigte beim 3:1 in Mönchengladbach eine seiner stärksten Saisonleistungen. Ermöglicht haben dem BVB-Spieler dies auch seine Vorderleute.
- Mats Hummels zeigte beim 3:1 in Mönchengladbach eine seiner stärksten Saisonleistungen.
- Ermöglicht haben dem BVB-Spieler dies auch seine Vorderleute.
- Der BVB gestattete im Topspiel des 18. Spieltags dem Gegner nur ein Mindestmaß an Torchancen.
Wenn Fußballer zur Verteidigung das lange Bein ausfahren, setzen sie sicher nicht zum ästhetischsten Form der Abwehrarbeit an, aber in den meisten Fällen zu einer effektiven. Mats Hummels hatte am Samstagabend mehrfach zu diesem Mittel gegriffen, das ist als Innenverteidiger des Bundesligisten Borussia Dortmund durchaus ein branchenübliches Verhalten.
Als der BVB-Kapitän in der 50. Minute des Rückrundenauftakts bei Borussia Mönchengladbach aber Ibrahima Traoré den Ball mit besagtem ausgefahrenen Bein vom Fuß spitzelte und damit einen entscheidenden Beitrag zum zweiten Dortmunder Tor beim 3:1 (1:0)-Sieg leistete, war dies auch für Mats Hummels ein besonderer Moment. “Dass der Ball zum Mitspieler springt und einen Konter einleitet, ist Glück”, erklärte der 27-Jährige mit einem zufriedenen Lächeln, “aber das kann man sich ja auch erarbeiten.”
Man kann Hummels nach dem Erfolg im Duell der Borussias durchaus attestieren, sich das Lob der Beobachter mit Fug und Recht erarbeitet zu haben. Besagte Balleroberung nahm Ilkay Gündogan auf, und Marco Reus bediente abschließend den 2:0-Torschützen Henrikh Mkhitaryan. “Wir hatten heute einen Top-Kapitän auf dem Platz”, sagte BVB-Coach Thomas Tuchel und schlug somit höchste Töne an, “so kann man sich Mats als Trainer nur wünschen. Er hat mit seiner Mentalität und Ausstrahlung die Zeichen gesetzt.” 70 Prozent der Zweikämpfe gewonnen, 86 Prozent der Abspiele an den eigenen Mann gebracht - eine EM-reife Leistung des Nationalspielers.
Erst der zweite Hummels-Sieg in Gladbach
Dortmunds Kapitän fand auch deshalb großen Gefallen an der gesamt-schwarzgelben Darbietung, weil sie ein höchstseltenes Ereignis ermöglichte: nämlich einen BVB-Sieg am Niederrhein. “Für mich war es erst der zweite Sieg in Gladbach - und ich bin schon seit neun Jahren in Dortmund”, sagte Hummels und erinnerte sich noch vage an Lucas Barrios’ 1:0-Siegtreffer aus dem Jahre 2009.
Sieben Jahre wieder wiederholte sich das Erfolgserlebnis, weil Hummels und Co. einer Aufforderung Tuchels nachkamen: “Der Trainer hat vor dem Spiel gesagt, das wird ein Spiel für Männer. Heute mussten wir kämpfen - das haben wir auf jeder Position angenommen. Gladbach ist eine der schwierigsten Aufgaben in ganz Deutschland.” Explizit lobte der Kapitän die Angriffsreihe: “Wenn die Jungs vorne verteidigen, ist es auch für uns hinten einfacher, dass man nicht in Unterzahlsituationen oder ähnliches kommt.“
BVB schon mit acht Punkten Vorsprung
Bemerkenswert war allemal, dass der BVB im Topspiel des 18. Spieltags dem Gegner nur ein Mindestmaß an Torchancen zugestanden hat. Das 3:1 zementierte auch tabellarisch den Eindruck, dass hinter den noch einmal um acht Punkte entrückten Münchenern und dem BVB eine Riesenlücke klafft. Die Hertha als Dritter hinkt schon acht Zähler hinterher, die Fohlen auf dem Relegationsplatz zur Champions League zwölf. “Wir konnten auf Gladbach, Leverkusen und Hertha Punkte gutmachen - das ist fantastisch”, sagte Hummels und ergänzte mit einem Augenzwinkern: “Mal sehen, ob uns Wolfsburg und Schalke am Sonntag auch noch einen Gefallen tun.”
Wie also Eintracht Frankfurt (gegen Wolfsburg) und Werder Bremen (bei Schalke) ihren Gegnern den Ball weggrätschen können, haben sie ja schon bei Mats Hummels gesehen.