Mönchengladbach. Der Nationalspieler bringt Borussia Dortmund gegen seinen Ex-Klub auf die Siegerstraße. Auch Ilkay Gündogan trumpft beim Erfolg in Gladbach auf.

  • Marco Reus trifft und bereitet ein Tor vor.
  • Auch Gündogan und Hummels überzeugen.
  • Aubameyang spielt unter dem Durchschnitt.

Noten von 1,5 bis 4,5 - so bewerten wir die Leistung der Dortmunder gegen Gladbach.

Torwart und Abwehr

  • Roman Bürki: Will in der zweiten Hälfte seiner Dortmunder Premierensaison konstanter werden, wie er DerWesten.de im Trainingslager in Dubai verriet. War in den ersten 45 Minuten in Gladbach vor allem konstant arbeitslos, hatte aber auch das Glück, dass Andreas Christensen (6.) nach einer Ecke völlig freistehend übers Tor köpfte. Stand gegen Traoré (48.) dann seinen Mann, als es auf ihn ankam. Beim Anschlusstreffer von Raffael (58.) war der Schweizer chancenlos. Note: 3
  • Lukasz Piszczek: Schon in Dubai deutete sich an, dass der Pole auf seine angestammte Rechtsverteidiger-Position zurückkehren und Matthias Ginter trotz dessen bärenstarker Hinrunde auf die Bank verdrängen könnte. Bestätigte Trainer Thomas Tuchel in dessen Entscheidung: sehr offensivfreudig, bereitete mehrere BVB-Chancen vor. Hatte aber auch Glück, als er Christensen bei Gladbachs einziger Chance im ersten Durchgang aus den Augen verlor. Nach dem Seitenwechsel dann hauptsächlich mit seiner Primäraufgabe, dem Verteidigen, beschäftigt und auch dabei zuverlässig. Note: 3

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  • Sokratis: Dem Vernehmen nach soll Gladbach in Raffael und Lars Stindl zwei Stürmer auf dem Platz gehabt haben - die waren beim griechischen Innenverteidiger der Schwarzgelben aber gut aufgehoben und zumindest bis zum Pausentee zur Bedeutungslosigkeit degradiert. Bekam im zweiten Durchgang mehr zu tun, behielt aber die Übersicht. Trug zweikampfstark dazu bei, dass dem Gastgeber außer beim Anschlusstreffer offensiv nicht mehr viel gelang. Note: 2,5
  • Mats Hummels: Bekommt ein ähnliches Arbeitszeugnis ausgestellt wie Nebenmann Sokratis. Mit dem Zusatz, dass der Kapitän sich noch mehr in den Spielaufbau einschaltete und mit einem starken Ballgewinn gegen Traoré gar den zweiten Treffer einleitete. Solide, standhaft, souverän - oder einfach: richtig gut an diesem Abend. Note: 2
  • Joo-Ho Park: Da Marcel Schmelzers Muskeln noch nicht mitspielen und Erik Durm zwar erfreulicherweise den Anschluss in der Winterpause gefunden hat, aber noch nicht für 90 Bundesligaminuten infrage kommt, setzte Tuchel auf den Südkoreaner. Wenn man ihm Böses will, die Schwachstelle in der Dortmunder Abwehr. Ibrahima Traoré ließ Park allerdings zunächst nur dort alt aussehen, wo’s für Schlussmann Bürki noch nicht gefährlich wurde. Nach der Pause wurden die Defizite deutlicher und verhängnisvoller: Strauchelte beim 1:2 durch den Sechzehner wie nach einer Prunksitzung im Gladbacher Karneval. Note: 4,5

Mittelfeld

  • Gonzalo Castro (bis 70.): Ein Jubiläum kommt selten allein: Machte in Gladbach sein 300. Bundesligaspiel und feierte dabei seinen 150. Sieg. Starke Bilanz des 28-Jährigen, dessen Präsenz im Mittelfeld allerdings bei Ilkay Gündogans starker Leistung unterging. Leistete sich weder Ausreißer nach oben, noch nach unten. Note: 3,5

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  • Julian Weigl: Sucht immer den sicheren Pass und findet daher auch häufig den richtigen Anspielpartner. Beeindruckt daher mit starker Passquote, ist aber nicht mutig genug. Was seinen Auftritt, garniert durch stark geführte Defensivzweikämpfe, insgesamt aber nicht schmälern soll. Note: 3,5
  • Ilkay Gündogan: Einfach ein Klassefußballer. Zuständig für einige Ballgewinne im Mittelfeld und noch viel mehr exzellente Pässe in die Spitze. Wenn ihm der Sinn danach steht, lässt er es selbst krachen: 33. Minute, der Nationalspieler lässt Aubameyang links liegen und Reus rechts ins Leere laufen, scheitert aber aus 22 Metern nur an der Latte. Danach würdiger Vorbereiter des Führungstreffers durch Marco Reus (41.) und auch am zweiten Tor beteiligt. Krönte seine Leistung mit dem 3:1 (75.) und war damit Spieler des Spiels. Note: 1,5

Angriff

  • Marco Reusv (bis 70.): Die von Thomas Tuchel gewünschten 29 Rückrundeneinsätze werden’s mit Sicherheit nicht werden - aber gleich im ersten nach der Winterpause kam Dortmunds Edelstürmer richtig ins Rollen. Strich seine Ballmitnahme mit der Hacke (39.) erst noch knapp am Tor vorbei, verwandelte Reus zwei Minuten später eiskalt Gündogans Steilv orlage aus halbrechter Position. Weil er das 2:0 durch Mkhitaryan (50.) mit einem Konter für die Lehrbücher vorbereitete, bester Angreifer im Tuchel-Team. Note: 1,5
  • Pierre-Emerick Aubameyang: Reiste offenbar mit Ladehemmung nach Gladbach. Reus (9.) und Piszczek (35.) legten dem Führenden der Torjägerliste zweimal mustergültig auf, beide Male ließ Afrikas Fußballer des Jahres seine Saisonmarke jedoch bei 18 stehen. Musste in der 73. Minute bei einem Konter das beruhigende dritte Tor machen. Insgesamt nicht sein Abend, bekam daher bei seiner Auswechslung einen aufmunternden Klapser von Thomas Tuchel. Note: 4,5
  • Henrikh Mkhitaryan (bis 75.): Beschenkte sich selbst, heißt es so schön, wenn ein Fußballer zwei Tage vorher Geburtstag hatte und dann trifft. Der Armenier, jetzt 27 Jahre alt, näherte sich dem Tor schon gut an, als er in der 44. Minute am Außennetz scheiterte. Weil er in der 50. Minute nach dem Reus-Zuspiel die Nerven behielt und eiskalt verwandelte, verdiente der Konter zum 2:0 das Urteil Spitzenklasse. Note: 2,5

Die Eingewechselten

  • Matthias Ginter (ab 70.): Ersetzte Gonzalo Castro 20 Minuten vor dem Ende im Mittelfeld - also auf der Position, für die ihn der BVB beim Transfer 2014 auch immer vorgesehen hatte. Beschränkte sich darauf, das Ergebnis abzusichern, daher: Keine Note.
  • Adrian Ramos (ab 75.): In der Schlussviertelstunde für Aubameyang auf dem Platz, zu mehr Erwähnungen kam es nicht. Keine Note.
  • Erik Durm (ab 70.): Erstes Pflichtspiel in dieser Saison für den Weltmeister, der den Mann des Abends, Marco Reus, ablöste. Durm werden die ersten Minuten helfen, wieder auf sein fußballerisches Niveau zurück zu kommen. Keine Note.