Düsseldorf. „Dubai ist eine klare Urlaubsdestination für halb Europa“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor dem Abflug ins Winter-Trainingslager.
Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc hat mit Unverständnis auf die Kritik am Trainingslagerort des Fußball-Bundesligisten reagiert. Der BVB flog am Donnerstag von Düsseldorf nach Dubai, wo sich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel bis zum 16. Januar auf die Rückrunde vorbereiten wird. „Ich kann das nicht nachvollziehen“, erklärte Zorc vor dem Abflug, „Bei uns wird das Thema Menschenrechte aufgemacht, obwohl Dubai eine klare Urlaubsdestination für halb Europa ist.“
BVB-Sportdirektor Zorc bezeichnet nur Saudi-Arabien und Katar als "No-Go"
Besonders aus der eigenen Fanszene hatte es deutliche Worte zu der Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate gegeben. Internationale Organisationen sehen in Dubai die Menschenrechte eingeschränkt, Homosexualität ist verboten, Dubai erkennt das Existenzrecht Israels nicht an. Katar und Saudi-Arabien bezeichnete der Sportdirektor als „No-Go“, ansonsten müsse man in der Region schon genauer differenzieren. Als Spitze gegen den FC Bayern wollte er dies aber nicht verstanden wissen.
In den vergangenen fünf Jahren hat der BVB sein Trainingslager im spanischen La Manga aufgeschlagen. „Der Lagerkoller wäre bei dem einen oder anderen schon vor Abflug ausgebrochen, der die ganze Zeit dabei ist“, sagt Zorc. Einen zweiten Testspielgegner hat der BVB inzwischen auch gefunden: Am Dienstag, 12. Januar, spielt die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel gegen Eintracht Frankfurt, das quasi nebenan in Abu Dhabi trainiert. Die genaue Uhrzeit steht noch nicht fest. Am Tag vor der Rückkehr nach Deutschland spielt der BVB am 15. Januar (13.35 Uhr deutscher Zeit, live auf Sport 1) gegen den südkoreanischen Meister Jeonbuk Hyundai Motors FC.
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Nicht mit im Flieger nach Dubai saß übrigens Adnan Januzaj. Der Belgier, zu Saisonbeginn erst von Manchester United für ein Jahr ausgeliehen, kehrt vorzeitig zurück nach England. Zorc bestätigte, dass der Rückkehrwunsch von Januzaj ausging, „ich muss aber sagen, dass es für beide Seiten nicht unbedingt zufrieden gelaufen ist, sodass wir dem Wunsch entsprochen haben.“ Der 20-Jährige kam beim BVB nicht über Kurzeinsätze hinaus.
Nachdem schon Jonas Hofmann zum Liga-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach gewechselt war, stehen Tuchel in der Rückrunde Stand jetzt zwei Offensivspieler weniger zur Verfügung. „Wir halten die Augen weiter offen wie sonst auch - vielleicht jetzt noch etwas intensiver“, sagt Zorc. In Dubai können sich die Nachwuchstalente Felix Paßlack und Christian Pulisic präsentieren. Zorc: „Sie sind Lehrlinge, sollen sich erst einmal an das höhere Trainingsniveau gewöhnen.“ Weitere Abgänge wie Neven Subotic – der Innenverteidiger könnte die Verletzungsmisere beim FC Liverpool und Ex-Trainer Jürgen Klopp beheben – Moritz Leitner seien derzeit nicht vorgesehen. „Denn von der Anzahl her haben wir sicherlich nicht zu viele Spieler. Im Einzelfall muss man sehen, aber geplant ist es nicht.“