Trainer Tuchel nimmt BVB-Keeper Bürki aus der Schusslinie
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Köln. Roman Bürki spielte stark gegen Köln, doch sein misslungener Abschlag leitete kurz vor Schluss die BVB-Niederlage ein. Sein Trainer verteidigt ihn.
Durch den Hinterausgang verließ Roman Bürki das Kellergeschoss des 1. FC Köln, den Ort, an dem Siege und Niederlagen öffentlich erklärt werden. Aber der Torwart von Borussia Dortmund verspürte offenbar keinen größeren Drang mehr, Worte darüber zu verlieren, was geschehen war. Es hatte ja jeder gesehen. Der BVB hatte nach langer Führung die Partie noch aus der Hand gegeben und in den letzten acht Minuten zwei Gegentreffer zur 1:2-Niederlage kassiert. Den ersten durch Mithilfe des schwarz-gelben Schlussmanns. Nicht zuletzt das machte ihn zu einer relevanten Figur dieser Begegnung.
Es lief die 82. Minute, als sich die folgenschwere Szene vor dem Dortmunder Tor ereignete. Angespielt von einem Mitspieler versuchte der Schweizer Schlussmann, den Ball nach vorne zu schlagen. Doch auf dem holprigen Rasen versprang der Ball derart, dass Bürki ihn versehentlich vor die Füße von Simon Zoller spielte. Der Kölner Stürmer kontrollierte den Ball und zirkelte ihn an Bürki vorbei ins Dortmunder Tor. Das war der Ausgleich, das war der Anfang vom Ende.
Starke Bürki-Paraden gegen Köln
Für die Nummer 1 des BVB war dies besonders tragisch, weil er bis dahin eine bemerkenswerte Leistung gebracht hatte. Er hielt, was es zu halten gab: den Kopfball von Frederik Sörensen in der ersten Halbzeit mit einem sehenswerten Reflex, einen Schuss von Yannick Gerhardt in der zweiten Hälfte mit großem Willen und ein bisschen Glück. Von seinen Fingerspitzen landete der Ball am Pfosten. Mit dieser Szene begann die Schlussviertelstunde und es schien als könne der Torwart seiner Mannschaft den Sieg retten.
Daher wollte niemand mit dem Finger auf die Nummer 1 deuten. "So etwas passiert. Dann müssen wir eben ein 1:1 mitnehmen", haderte Innenverteidiger Sven Bender mit sich und seinen Kollegen. Und Thomas Tuchel nahm seinen Torwart ebenfalls aus der Schusslinie. "Ich habe gesehen, wie der Ball auf diesem extrem, extrem schwer zu bespielenden Platz verspringt - zum gefühlt 100. Mal." Der Trainer zielte mit seiner Kritik eher auf Bürkis Vorderleute, die das Unglück mit unzähligen Rückpässen fast heraufbeschworen. "Zwar in bester Absicht, das Spiel zu beruhigen", meinte Tuchel, aber das beste Mittel, ein Spiel zu beruhigen, sei nun mal, es in die gegnerische Hälfte zu verlagern.
Dort darf dann auch mal ein Ball verspringen. So avancierte Roman Bürki zur traurigen Figur dieser Partie.
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