Dortmund. Frankfurt ist nächster Dortmunder Gegner - und befindet sich seit Wochen im freien Fall. Dennoch warnt BVB-Trainer Tuchel vor der Eintracht.
Thomas Tuchel musste grinsen. Gerade hatte ein Journalist dem Trainer von Borussia Dortmund erzählt, dass ein Sieg im letzten Heimspiel des Jahres gegen Eintracht Frankfurt (Sonntag, 17.30 Uhr/live in unserem Ticker) dem BVB die erfolgreichste Hinrunden-Heimbilanz der Klubgeschichte brächte. "Jetzt bereiten wir uns natürlich gleich nochmal ganz anders vor, wo wir das wissen", sagte er, wurde dann aber gleich wieder ernst. "Wenn wir das schaffen, wäre es natürlich toll", sagte er. "Aber es ist zu früh, sich darüber zu freuen."
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Natürlich ist man in Dortmund zuversichtlich, dass man gegen Frankfurt bestehen kann - wenngleich man noch nicht so ganz genau weiß, was man von dem Gegner zu halten hat. "Der Ton hat sich geändert in Frankfurt seit der letzten Niederlage", meint Tuchel. "Ich erwarte eine Eintracht, die den Ernst der Lage erkannt hat, die anders trainiert hat. Eine verbissene Eintracht, die gemeinschaftlich kämpft." Dass die Lage in Frankfurt ernst ist, ist unverkennbar: Sechs Spiele ohne Sieg haben die Hessen zuletzt absolviert, in der Tabelle sind sie auf Rang 13 abgerutscht - mit einem Punkt Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz.
Frankfurt plagen Personalsorgen
Und nun sind mit Marc Stendera, Marco Russ und Carlos Zambrano gleich drei Stammspieler gelbgesperrt, fünf weitere wichtige Akteure falle aus. Tuchel sieht das allerdings nicht unbedingt als Vorteil für den BVB: "Ich glaube, dass das dazu führt, dass sie eng zusammenrücken werden", sagt er. Man selbst habe kürzlich beim 2:1-Sieg in Wolfsburg ähnliches erlebt, als mit Mats Hummels, Sokratis und Julian Weigl drei absolute Stammspieler ausfielen und später noch Ilkay Gündogan verletzt vom Feld musste. "Plötzlich entsteht trotzdem etwas auf dem Feld, dass dich zusammenhält", erklärt der Dortmunder Trainer. "Der veränderte Tonfall, die Trainingsintensität, die Lage, das ganze emotionale Umfeld – da sind auf jeden Fall alle Lampen an, wenn die hier spielen."
Die Gegenmaßnahmen seien klar: "Wir müssen Tempo liefern, wir müssen selber die Verbissenheit liefern, damit das kein Trumpf werden kann für die Eintracht." Dann wäre der erste Rekord der Ära Tuchel nur noch Formsache.