Dortmund. BVB-Trainer Thomas Tuchel kann für das Bundesliga-Spiel beim Hamburger SV aus dem Vollen schöpfen: Bis auf zwei sind wohl alle Spieler einsatzbereit.

Es ist ein Zustand, den man bei Borussia Dortmund schon gar nicht mehr kennt: Alle Spieler der ersten Mannschaft können derzeit am Mannschaftstraining teilnehmen, niemand ist verletzt – das betont BVB-Pressesprecher Sascha Fligge am Tag vor dem Spiel beim Hamburger SV (Freitag, 20.30 Uhr/live in unserem Ticker) noch einmal besonders. „Gott sei dank“, sagt der neben ihm sitzende Trainer Thomas Tuchel, klopft dreimal auf den Tisch – und blickt dann Fligge an. Der blickt zurück. „Na, klopf auch“, sagt Tuchel, grinst und verdreht die Augen.“ Man will ja nichts riskieren.

Anders als Marco Reus, der vor exakt zwei Wochen im Europa-League-Spiel gegen Qäbälä früh ein Stechen im Muskel spürte und dennoch auf eigenen Wunsch bis zur Halbzeit durchspielte – die Blessur stellte sich dann als Muskelfaserriss im Adduktorenbereich heraus. Der Offensivspieler ist aber schon wieder ein Kandidat für die Startelf. „Unbedingt“, sagt sein Trainer. „Marco hat herausragend gut trainiert, sehr frei gewirkt in seinen Bewegungen. Er ist sofort eine Option für morgen.“

Kagawa mit japanischer Nationalmannschaft unterwegs

Das ist auch Shinji Kagawa, der mit der japanischen Nationalmannschaft unterwegs war, die meisten Flugkilometer absolviert hat und erst am Mittwochabend in Dortmund ankam. Ist er nicht vielleicht müde? „Nicht fragen ist ein gutes Rezept“, sagt Tuchel und grinst. „Kinder fragt man ja auch nicht, ob sie Bauchweh haben.“

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Im Moment plane er mit seinem japanischen Spielmacher: „Shinji hält das aus.“ Denn Kagawa vertrage auch während eines Spiels hohe Intensitäten, sei zum Ende hin immer noch topfit.

Allerdings steht noch ein abschließendes Gespräch mit den Physiotherapeuten aus, ob sich der Japaner beim Länderspiel auf Kunstrasen kleinere Blessuren geholt hat.

Spielern bei der Rückkehr keinen Druck machen

Das ist bei Henrikh Mkhitaryan nicht der Fall: Der Armenier konnte die vergangenen zwei Wochen in Dortmund bleiben, weil seine Nationalmannschaft keine Spiele angesetzt hatte. „Es war aber keine Zeit sich auszuruhen, wir müssen ja weiter hart arbeiten“, sagt er lächelnd. „Vielleicht hatte ich mal einen Tag Pause, mehr aber nicht.“

Hart gearbeitet haben auch Erik Durm und Nuri Sahin die beide wieder im Mannschaftstraining sind – zumindest teilweise. Beide sollen langsam wieder herangeführt werden, einen Zeitplan für die vollständige Wiedereingliederung gibt es nicht. „Wir wollen ihnen keinen Druck machen, nachdem sie schon so lange und hart für ihre Rückkehr gearbeitet haben“, erklärt Trainer Tuchel.