Dortmund. Schalker Ultras und weitere Anhänger protestieren gegen die Auflagen der Polizei beim Revierderby am Sonntag. BVB-Fanszene zeigt dafür Verständnis.

Momente der Einigkeit sind selten zwischen Dortmunder und Schalker Fans. Vor dem Revierderby am Sonntag (15.30 Uhr/live in unserem Ticker) stellen sich Mitglieder der BVB-Fanszene jedoch auf die Seite der S04-Ultras, die die Auflagen der Polizei kritisieren und zum Boykott der Partie in Dortmund aufgerufen haben. "Wir können den Unmut in Gelsenkirchen über die Vorschläge aus dem Polizeipräsidium und Innenministerium nachvollziehen", schreibt das Bündnis "Südtribüne Dortmund" auf seiner Homepage und fordert ein "echtes Derby".

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Dazu gehörten zehn Prozent der Eintrittskarten für den Gastverein, argumentieren die BVB-Anhänger. Die Polizei hatte ein Sicherheitskonzept vorgelegt, das vorsah, nur 4000 statt 8000 Tickets im 81 359 Zuschauer fassenden Dortmunder Stadion nach Gelsenkirchen zu schicken. Zusätzlich sollten die Gäste-Fans verpflichtet werden, per Bus inklusive Voucher-System anzureisen.

850 Gäste-Tickets gingen an den BVB zurück

"Wir sind froh, dass sich die Staatsinstitutionen mit ihren Forderungen zur Anreise nicht durchsetzen konnten", schreibt die "Südtribüne Dortmund". Die beiden Vereine einigten sich auf 6500 Gäste-Tickets, der FC Schalke 04 setzt zudem mehr eigene Busse für die Anreise ein. Für die größte Schalker Ultragruppe, die "Ultras GE", blieb dieser Kompromiss ein "fauler". Sie kündigte an, das Revierderby nicht im Dortmunder Stadion, sondern auf der Promenade der Arena in Gelsenkirchen zu schauen. Über 100 Fanclubs schlossen sich dem Boykott an, 850 Karten schickte S04 an den BVB zurück. Wie viele Schalker wirklich am Sonntag nach Dortmund aufbrechen, ist nicht abzusehen.

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"Wir hoffen, dass halbleere Gästeblöcke wie beim Spiel der Gladbacher in Köln allen eine Lehre waren", schreiben die Vertreter des BVB-Fanbündnisses wohl wissend, dass auch am Sonntag einige Plätze im Gästebereich auf der Nordtribüne freibleiben könnten. (we)