Polizei fürchtet Randale beim Derby zwischen BVB und Schalke
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Dortmund. . Vor dem Revierderby am Sonntag klagt die Polizei: Weder der BVB noch Schalke 04 würden ihren Vorschlägen für ein Sicherheitskonzept folgen.
Das Revier freut sich auf sein Derby, die Polizei aber blickt mit Bauchschmerzen auf das Fußballspiel Dortmund gegen Schalke in zwei Tagen. Sie befürchtet Ausschreitungen, weil die Vereine das vorgeschlagene Sicherheitskonzept nur teilweise umsetzen. „Es könnte schwierig werden am Sonntag“, sagt Sprecher Oliver Peiler.
Das letzte Aufeinandertreffen im Februar nämlich sei „in keinster Weise ein friedliches Derby“ gewesen: Schalker Anhänger, listet die Polizei auf, hätten eine Kontrollstelle überrannt, schließlich mehrere U-Bahnen so beschädigt, dass diese künftig die Anzahl der Fahrgäste reduzieren wollen. 119 Strafanzeigen, darunter 51 wegen Gewalttaten, stellten die Sicherheitskräfte aus – beim Derby im Vorjahr waren es 35 gewesen.
Verkaufsoffener Sonntag in Dortmund
Die Polizei, die mit mehreren Hundertschaften die am Sonntag verkaufsoffene Dortmunder Innenstadt absichern will, spricht nun wieder von einem „unkalkulierbaren Risiko“. Ihr Konzept sah vor, Eintrittskarten zu personalisieren, Problemfans auszuschließen und die Tickets für Schalke-Fans von 8000 auf 4000 zurückzufahren. Man habe sich damit aber „nicht durchsetzen können“. Schalke 04 habe lediglich zugesagt, für die Anreise mehr eigene Busse einzusetzen. Der BVB schickte 6500 Karten nach Gelsenkirchen.
Zu wenig, finden die dortigen Fans: Die Schalker Ultras sandten bereits knapp 1000 Tickets wieder zurück, weitere wollen ihre nicht nutzen. Erst im September hatten Fans der Borussia aus Mönchengladbach das Spiel gegen Köln auf ähnliche Weise boykottiert, nachdem ihr Kartenkontingent reduziert worden war. „Zur Brisanz, die so ein Derby hat“, springt Schalkes Sportvorstand Horst Heldt den Anhängern zur Seite, „gehört auch die intensive Unterstützung beider Fan-Lager.“ Nun aber steht Polizeisprecher Peiler vor „offenen Fragen: Kommen sie, kommen sie nicht“?
Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange rief die Fans dazu auf, friedlich zu bleiben. „Wir haben uns intensiv bemüht, Sicherheitsstandards zu setzen, die ein friedliches Fußballfest ermöglichen.“ Wohl mit der Betonung auf dem „wir“.
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