Dortmund. Borussia Dortmund hat auf die Vorfälle beim Europa-League-Spiel in Saloniki reagiert und den Ultras “Desperados“ die Auswärtsdauerkarten entzogen.

Die "Desperados Dortmund 1999" dürfen Borussia Dortmund nicht mehr zu Auswärtsspielen begleiten. Der Fußball-Bundesligist hat der Ultra-Gruppe mit sofortiger Wirkung die Auswärtsdauerkarten für nationale und internationale Partien entzogen und damit auf die Vorfälle beim UEFA-Europa-League-Spiel bei PAOK Saloniki (1:1) vor einer Woche reagiert.

"Die Mitglieder der Ultra-Gruppierung waren nach aktuellem Kenntnisstand für das Abbrennen und Werfen von Pyrotechnik sowie die daraus resultierenden Auseinandersetzungen maßgeblich verantwortlich", teilte der BVB auf seiner Homepage mit. "Sollte sich im Zuge der laufenden Ermittlungen herausstellen, dass noch weitere Personen anderer Ultra- oder Fangruppen beteiligt waren, wird der BVB ebenso entschlossen gegen diese vorgehen."

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Insgesamt acht Festnahmen in Saloniki

Borussia Dortmund hatte im Vorfeld des Auswärtsspiels in Saloniki vor der Brisanz der Begegnung in der griechischen Hafenstadt gewarnt, da einige BVB-Anhänger seit Jahren eine Freundschaft zu den Fans von Aris Saloniki, dem PAOK-Rivalen, pflegen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit zündeten Dortmunder bengalische Feuer und wehrten sich gegen den anschließenden Polizeieinsatz, bei dem zwei Fans festgenommen wurden. Das Spiel musste kurzzeitig unterbrochen werden.

Die griechischen Sicherheitskräfte hatten bereits vor Spielbeginn sechs BVB-Anhänger am Rande der Innenstadt vorläufig festgenommen. Nach dem Schlusspfiff versuchten PAOK-Fans, den mit rund 1300 Personen gefüllten Gästeblock zu stürmen.

Die Polizei nahm vor und während des Auswärtsspiels in Saloniki acht BVB-Fans fest.
Die Polizei nahm vor und während des Auswärtsspiels in Saloniki acht BVB-Fans fest. © dpa

Watzke: "Das ist nicht mehr hinnehmbar"

"Unsere Leute haben angefangen. Das kann man in keiner Weise tolerieren", sagte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke nach der Rückkehr aus Griechenland: "Wir hatten uns im Vorfeld den betreffenden Gruppen gegenüber klar positioniert. Wir müssen das jetzt aufarbeiten. Ich halte grundsätzlich viel davon, dass man alle Beteiligten anhört. Heute war das aber alles sehr eindeutig. Es wird für uns wieder eine empfindliche Geldstrafe geben. Wenn das Spiel gestört wird, ist eine Grenze erreicht. Das ist nicht mehr hinnehmbar."

Unterdessen legte der BVB Beschwerde bei der UEFA ein. Vor dem Anpfiff seien im Zuge der Kontrollmaßnahmen durch den PAOK-Ordnungssdienst mehrere Rucksäcke und Taschen der BVB-Fans abhanden gekommen, teilte der Verein auf seiner Homepage mit.