Dortmund. Der BVB verbucht im abgelaufenen Geschäftsjahr einen einstelligen Millionengewinn - und will künftig noch stärker in seine Mannschaft investieren.
Hans-Joachim Watzke sah noch immer gereizt aus, als er Punkt 12 Uhr das Wort ergriff. Mit dem Vorabend, mit dem schwachen Auftritt seiner Mannschaft beim 4:3 gegen Odds BK, habe dies aber nichts zu tun, beteuerte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund - nur mit dem Schlafmangel nach der nächtlichen Rückreise.
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Denn Watzke hatte am Freitagmittag einen wichtigen Termin: die Bilanzpressekonferenz der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Und er nutzte diesen Termin nicht nur, um die ordentlichen Umsatz- und Gewinnzahlen zu verkünden, sondern auch zur Verkündung einer neuen Strategie: Künftig, so der BVB-Boss, gelte "das absolute Primat der Wettbewerbsfähigkeit". Das heißt: Alle erwirtschafteten Mittel sollen künftig in den sportlichen Bereich, also die Finanzierung einer schlagkräftigen Mannschaft fließen. Denn nur so lasse sich in der Zukunft die erreichte starke Position in Deutschland und Europa halten.
Starke Position in Deutschland und Europa
Man habe inzwischen über 50 Millionen Euro an Finanzreserven - mehr solle es nicht werden. "Wir werden nicht mit der Volksbank Dortmund in einen Wettbewerb treten, wer die höheren Bareinlagen hat", kündigte Watzke an. Vielmehr solle das Budget und damit vor allem die Mittel für die Mannschaft sukzessive erhöht werden - "aber immer mit Augenmaß", so Watzke. Schulden für sportlichen Erfolg solle es nicht mehr geben - denn inzwischen ist der BVB praktisch schuldenfrei.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 lag der Gewinn nach Steuern bei 5,5 Millionen Euro - gegenüber 12 Millionen im Vorjahr. Der Rückgang erklärt zu einem großen Teil aus Kosten für vorzeitig abgelöste Schulden in Höhe von 4,3 Millionen Euro, aber auch aus dem fehlenden sportlichen Erfolg und deshalb ausgebliebenen Prämien. Die Umsatz verbesserte sich um rund 15 Millionen auf 276 Millionen Euro, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei etwa 55,5 Millionen Euro.