Dortmund. Der 4:0-Sieg des BVB gegen Gladbach war auch ein beeindruckendes Zeichen an die Konkurrenz - auch wenn die Spieler dies nicht so einordnen wollten.
Henrikh Mkhitaryan lachte. Es waren nicht nur der deutliche 4:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach und die eigene starke Leistung, die den Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund so erheiterte. Es war auch der Hinweis, dass er nach vier Pflichtspielen mit sechs Treffern derzeit bester BVB-Torschütze ist - verbunden mit der Frage, ob Mittelstürmer Pierre-Emerick Aubameyang angesichts dessen schon nervös werde.
"Ich glaube nicht", sagte Mkhitaryan nun gut gelaunt. "Wir sind ein Team, eine Familie. Wir versuchen einander zu helfen, so viele Tore wie möglich zu schießen." Gegen Borussia Mönchengladbach klappte das auf hervorragende Art und Weise - und das gegen die beste Mannschaft der abgelaufenen Rückrunde, die zuletzt vor deutlich über einem Jahr vier Gegentreffer in einem Spiel hatte hinnehmen müssen.
BVB-Akteure vermeiden Kampfansagen
Doch in Dortmund mühte man sich, den klaren Auftaktsieg nicht zu hoch zu hängen. "Heute waren einfach vier, fünf Spieler nicht dabei, die letztes Jahr für sie elementar wichtig waren", sagte etwa BVB-Kapitän Mats Hummels. "Das wollten wir ausnutzen und das haben wir ausgenutzt." Kampfansagen an den Rest der Liga ließ sich auch Hummels nicht entlocken, obwohl es die anwesenden Journalisten immer wieder versuchten. "Wir müssen jetzt erstmal bestätigen, dass wir zurück sind" sagte er. "Letztes Jahr hatten wir auch sechs Punkte aus drei Spielen, da war die Welt in Ordnung. Dann haben wir in Mainz ein Spiel hergegeben, dass wir nicht hergeben dürfen und auf einmal hat gar nichts mehr geklappt."
Es war auch diese Erfahrung, die die BVB-Akteure von allzu forschen Ansagen in Richtung Tabellenführer Bayern München abhielt - denn Selbstbewusstsein hat der Sieg durchaus gebracht, das ließen sie durchklingen. "Wir haben den Maßstab heute in der ersten Halbzeit extrem hoch gelegt", sagte etwa Linksverteidiger Marcel Schmelzer, der mit feiner Flanke das 2:0 vorbereitet hatte. "Wenn wir das weiterführen können, werden wir auch eine gute Rolle in der Liga spielen."
Nächste Aufgabe: Ingolstadt
Und Kapitän Hummels meinte zum dominanten Dortmunder Auftritt: "Wenn wir das so gut umsetzen, wie wir es können und wie wir das heute größtenteils gemacht haben, wird man das in dieser Saison oft von uns erleben. Das ist unser Ziel. Wir wollen viele Spiele dominieren und gar keine Zweifel daran lassen, sie zu gewinnen, sodass wir gar nicht auf Glück oder Pech angewiesen sind, um ein Spiel zu entscheiden."
BVB-Gala gegen Gladbach
Die nächste Bewährungsprobe steht am kommenden Sonntag in Ingolstadt bevor: "Wenn wir da nicht gewinnen, sind wir schon wieder unzufrieden mit dem Start, dann bringt uns das heute auch nicht mehr viel", sagte Hummels. Und BVB-Sportdirektor Michael Zorc warnte seine Mannschaft bereits: "Gegen Ingolstadt wird es schwieriger."