Dortmund. Borussia Dortmund holt Torwart Roman Bürki, was den Abgang von Roman Weidenfeller zur Folge haben dürfte - und möglicherweise mehr. Ein Kommentar.
Borussia Dortmund verpflichtet also Roman Bürki. Ein guter Griff, denn der 24-jährige Schweizer war einer der besten Torhüter der abgelaufenen Saison: 2,72 ist sein Notenschnitt im Fachmagazin "kicker", nur Ralf Fährmann (2,54) erhielt bessere Bewertungen. Und dank einer Ausstiegsklausel von unter fünf Millionen Euro ist Bürki geradezu ein Schnäppchen - das neben 34 Bundesligaspielen schon zwei Einsätze in der Schweizer "Nati" vorweisen kann.
Es ist eine Verpflichtung, die der BVB fast schon machen musste - und die wohl das Ende von Roman Weidenfeller in Schwarz-Gelb bedeutet. Denn der verkörpert mit seinen 34 Jahren ohnehin nicht mehr die Zukunft beim BVB und fand sich schon zum Ende der abgelaufenen Saison auf der Ersatzbank wieder. "Stand heute habe ich einen laufenden Vertrag bis 2016 und den werde ich Stand heute auch erfüllen“, sagte er zwar nach dem Länderspiel gegen Gibraltar (7:0).
BVB-Keeper Langerak muss Bürki-Verpflichtung als Misstrauensvotum verstehen
Doch das war vor der Bürki-Verpflichtung und ließ sehr deutlich die Möglichkeit offen, dass der Stand morgen schon ein ganz anderer sein könnte. Sein letztes Vertragsjahr beim BVB wird Weidenfeller wohl nicht auf der Bank oder gar der Tribüne verbringen wollen - und bei einem Wechsel dürfte ihm Dortmund angesichts seiner Verdienste keine allzu großen Steine in den Weg legen.
Doch auch der acht Jahre jüngere Mitchell Langerak muss die Verpflichtung Bürkis als Misstrauensvotum verstehen. Lange galt der Australier als Thronerbe Weidenfellers, weil gerade BVB-Torwarttrainer "Teddy" de Beer große Stücke auf ihn hielt. Doch obwohl er zuletzt auf viele Einsätze kam und meist ordentliche Leistungen ablieferte: Den letzten Nachweis, dass er als Torwart zur absoluten Spitze gehört, blieb Langerak schuldig, ausgerechnet im DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg (1:3) erwischte er einen schwachen Tag. Nun stellt ihm der BVB einen mindestens ebenbürtigen Torwart zur Seite, womit das Rennen um die Nummer Eins wieder komplett offen ist.
BVB-Vertrag von Langerak läuft nur noch ein Jahr
Auch der Vertrag des Australiers läuft nur noch ein Jahr und auch bei ihm ist eher nicht zu erwarten, dass er sich klaglos hinter einem jüngeren Torhüter einsortieren würde. Mit nun 26 Jahren muss er endlich zum Stammtorhüter werden, um die eigene Karriere voranzutreiben. Den BVB erwartet also ein brisantes Duell um die Torhüter-Position.
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